Presseschau

20 minuten vom 24.04.2019

Die Fankurven protestieren gegen die Preise am Cupfinal

BERN. 50 Franken für ein Ticket hinter dem Tor sind den Fans zu teuer. Der Verband verweist auf die hohen Sicherheitskosten.

Üblicherweise sehen sie sich als Gegner. Aber jetzt haben sich vier Schweizer Fankurven verbrüdert. Gemeinsam protestieren die Ultras der vier Cup-Halbfinalisten aus Basel, Luzern, Thun und Zürich gegen die Eintrittspreise, die der Verband für das Endspiel festgeschrieben hat.

50 Franken kostet der Platz hinter einem Tor des Stade de Suisse, für Plätze auf den Tribünen werden 100 bis 120 Franken fällig. Diese Preise lassen «den Besuch des Cupfinals zu einer Luxusangelegenheit verkommen», schreiben die vier Kurven in einem gemeinsamen Manifest.

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat inzwischen Kontakt mit den Kurven aufgenommen. Seine Preise will er aber nicht senken. Das Argument: Der Final ist für den Verband selbst mit den aktuellen Ticketpreisen ein Minusgeschäft. 1,8 Millionen Franken kostet ihn der Anlass. Vor allem die Sicherheitskosten treiben den Preis in die Höhe. 550 000 Franken bezahlt der SFV an Polizei und Stadion-Security. Weitere 200 000 Franken kosten die Extrazüge, die die Stadt Bern dem Verband vorschreibt. So ist in jedem Finalticket die An- und Abreise mit speziellen Fanzügen inbegriffen. Auf diese Weise sollen die Fans kanalisiert werden.

Auch deswegen sind diese Extrafahrten den Fankurven ein weiterer Dorn im Auge. Sie befürchten, dass Auswärtsfans in der Schweiz künftig nur noch mit Kombitickets ins Stadion gelangen. Sie schreiben: «Fans sollen selber bestimmen dürfen, wie sie zum Stadion anreisen.» FLORIAN RAZ

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