Blick vom 25.04.2019

Rette sich, wer kann!

Marcel Koller und Ludovic Magnin sind unter Druck

Mit dem Cupsieg könnten Marcel Koller und Ludovic Magnin ihre Saison noch retten.

Patrick Mäder

FCZ-Trainer Ludovic Magnin versucht, die Krise wegzulächeln, als er gestern Mittag über den bevorstehenden Cup-Halbfinal gegen Basel spricht. «Klar», sagt er mit einem gekünstelten Grinsen, «wir sind in einer schwierigen Phase. Das Selbstvertrauen ist im Moment nicht da. Aber wir sind überzeugt, dass wir den FCB schlagen können.» Wie man das Selbstvertrauen zurückholen kann, weiss Magnin bestens, weil er selber früher genau so gespielt hat: «Indem man die ersten Zweikämpfe gewinnt, und mit positiven Aktionen gleich zu Beginn.»

«Wir müssen zusammenrücken»
Die wird der FCZ bitter nötig haben. Nach einer passablen Vorrunde und einer erfolgreichen Europa-League-Kampagne kam der FCZ in der Rückrunde arg ins Schwimmen. Mit lediglich 9 Punkten aus 12 Spielen ist Zürich das zweitschwächste Team im Jahr 2019. «Die Gunst der Stunde ist momentan nicht bei uns. Deshalb müssen wir nun alle zusammenrücken», sagt der Trainer. Um die Saison abschliessend zu beurteilen, sei es noch zu früh. «Auch in der Meisterschaft können wir in den letzten sechs Spielen noch etwas erreichen», sagt Magnin.

Bei Gegner Basel zeigt die Formkurve in der Rückrunde nach oben. Hinter YB ist der FCB das zweitbeste Team und hat Platz 2 und damit die Qualifikationsspiele für die Champions League praktisch auf sicher. Doch auch der FCB und sein Trainer Marcel Koller brauchen den Cupsieg.

Vor allem in der Vorrunde war der FCB-Dampfer arg vom Kurs abgekommen, mit dem krachenden 1:7 gegen YB im letzten Herbst als absolutem Tiefpunkt. Zuvor schon war Basel sang- und klanglos aus der Champions League und aus der Europa League rausgeflogen. Die 22 Punkte Rückstand auf YB sind für jeden Basler eine Demütigung.

Hinzu kamen in der Vorrunde die Entlassung von Trainer Raphael Wicky nach nur zwei Spielen, das glücklose Kurzengagement von Alex Frei an der Seitenlinie, Basels Investment in den indischen Klubfussball, das von den Fans heftig kritisiert wurde. Zu allem Überfluss begehrten die Spieler im Dezember auch noch gegen Trainer Koller auf.

«Ich bin überzeugt»
Immerhin hat es Steuermann Koller geschafft, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Doch natürlich weiss Koller, dass man ihn nach Basel geholt hat, um Titel zu gewinnen. So gesehen ist der Cupfinal sowohl für ihn wie auch für Magnin der letzte Rettungsring. Dass der FCZ derzeit nicht gerade in Hochform ist, lässt Koller nicht gelten: «Ich bin überzeugt, dass sie richtig heiss sind. Der FCZ ist Titelverteidiger. Die Zürcher Spieler wissen, wie toll es ist, in einen Final einzuziehen.»

Für Koller ist deshalb klar: «In einem solchen Spiel gibt es keinen Favoriten.»

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