Presseschau

Blick vom 25.04.2019

Türken wollen uns den U21-Captain klauen

Nati-Alarm wegen FCB-Cömert

Die Leistungen von Eray Cömert (21) sind auch im Land seiner Vorfahren nicht verborgen geblieben.

Müsste man die vergangenen Wochen von Eray Cömert in einem Wort zusammenfassen, «läuft» würde passen! Die Schweizer U21-Nati führt er als Captain zu Siegen gegen Kroatien und Italien. Beim FCB ist er seit Ende März im Abwehrzentrum gesetzt, überzeugt in der Angriffsauslösung mit feinem Fuss. Höhepunkt ist sein überragender 25-Meter-Assist beim 2:0 gegen den FCZ.

Starke Leistungen, die auch dem türkischen Fussballverband nicht entgangen sind. U21-Nationaltrainer Vedat Inceefe reist über Ostern in die Schweiz, sitzt am vergangenen Freitag beim 3:0-Sieg gegen Sion im Tourbillon, will den Innenverteidiger persönlich vom Nationenwechsel überzeugen.

Dessen Grosseltern kamen 1975 als Gastarbeiter aus Ostanatolien in die Schweiz nach Laufen BL, Cömert selbst ist in Rheinfelden AG aufgewachsen, hat sämtliche U-Nati-Stufen der Schweiz durchlaufen und das KV absolviert.

Ob er nun im letzten Moment doch noch eine andere Abzweigung nimmt und sich für das Land seiner Vorfahren entscheidet? Die Türkei stellt ihm einen Stammplatz an der EM 2020 in Aussicht. In der Quali liegt die Mannschaft in einer Gruppe mit Albanien und Frankreich auf Kurs, hat in den ersten beiden Spielen das Punktemaximum geholt. Argumente, die Cömert überzeugen?

Dass der 21-Jährige kein Freund von unüberlegten Schnellschüssen ist, hat er zuletzt bewiesen. Trotz lukrativen Angeboten aus Deutschland und England verlängert er seinen Vertrag beim FCB bis 2022.

Dort ist er gesetzt, in der Schweizer A-Nati hingegen müsste er geduldig sein. Mit Akanji (Dortmund), Schär (Newcastle) und Elvedi (Gladbach) stehen ihm zurzeit drei Innenverteidiger vor der Sonne. Auch Klose (Norwich) stand zuletzt wieder im Aufgebot.

Für Cömert spricht dessen Jugend. Und dass er als Captain der U21-Nati zuletzt bewiesen hat, dass er für die Schweiz eine Verstärkung ist. Leistungen, die auch Nati-Trainer Vladimir Petkovic nicht entgangen sind.

Stefan Kreis

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