20 minuten vom 26.04.2019
ZÜRICH. Basel lässt dem FC Zürich beim 3:1-Sieg keine Chance. Für den Final basteln die Fans eigene Tickets.
Fast wirkt es so, als ob die Spieler erst in der 80. Minute merken, was im Letzigrund für ein Spiel angesetzt ist. Immerhin Cup-Halbfinal, immerhin der Klassiker zwischen den Rivalen FC Zürich und FC Basel.
Trotzdem kommt erst zehn Minuten vor dem Abpfiff Feuer in die Partie. Nef stellt sich Kuzmanovic in den Weg, der Basler langt zu. Nur Gelb, Rudelbildung. FCZ-Präsident Canepa und FCB-Sportchef Streller als beruhigende Elemente mittendrin. Endlich sind Emotionen da. Reichlich spät für eine Begegnung, die für beide die Gelegenheit ist, einer verkorksten Saison eine positive Wendung zu geben.
Für den FCZ kommt der Adrenalinstoss zu spät. In der 5. Minute hat er sich im Tiefschlaf erwischen lassen. Basels bald 19-jähriges Talent Okafor schnibbelt den Ball zum 1:0 in die hohe Ecke. Sieben Minuten nach dem Massengerangel beendet ausgerechnet Kuzmanovic die Partie mit dem 2:0. Ajetis und Odeys Tore sind blosse Zugabe.
Emotionaler als die Spieler zeigen sich die FCB-Fans. Sie setzen den Protest gegen die ihrer Meinung nach zu hohen Preise beim Cupfinal fort. Sie wollen keine 50 Franken für einen Platz in der Fankurve bezahlen. Stattdessen bastelt die Muttenzerkurve eigene Tickets, die sie für 25 und 40 Franken verkaufen will.
Mit diesen Karten wollen die FCB-Fans zum Cupfinal nach Bern reisen und dem Verband den Erlös übergeben. «Wir geben uns zuversichtlich, dass dort oder schon im Vorfeld eine Lösung gefunden wird», steht auf der Website der Muttenzerkurve. FLORIAN RAZ