Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 03.05.2019

Eine Erlösung für die ganze Stadt

3. Mai 1994 Durch das 1:1 in Carouge ist der Aufstieg des FC Basel in die NLA Tatsache. Später erleben Spieler und Fans eine unvergessliche Nacht auf dem Barfi.

Jakob Weber

Sechs Jahre lang hatte sich der FC Basel nicht aus den Niederungen der NLB erheben können. Sechs Jahre lang mussten die FCB-Fans leiden und statt nach Zürich oder Bern nach Kriens, Brüttisellen oder Locarno fahren. Doch genau heute vor 25 Jahren setzte das Team von Aufstiegstrainer Claude «Didi» Andrey dem Ganzen ein Ende.

Eigentlich hätte der Aufstieg schon drei Tage früher klargemacht werden sollen. 42126 Zuschauer waren an diesem Tag ins ausverkaufte alte Joggeli geströmt. Aus Sicherheitsgründen konnten nicht noch mehr Tickets verkauft werden, weswegen etliche tausend draussen bleiben mussten. Die Euphorie rund um den Verein war so gross wie lange nicht mehr. Doch die Party musste vertagt werden.

Der FCB ging gegen den FCZ zwar durch Mario Cantaluppi 1:0 in Führung, kassierte aber kurz vor Schluss noch den Ausgleich. So fehlte ein Punkt, und genau diesen sollte sich der FCB am 3. Mai 1994 in Carouge holen. Im Genfer Vorort ging Rotblau Mitte der zweiten Halbzeit zunächst in Rückstand, doch ein Freistoss von Dario Zuffi erlöste in der 74. Minute die rund 1200 mitgereisten Basler und 250 Kilometer entfernt eine ganze Stadt. Nach Schlusspfiff stürmten die Gästefans das Spielfeld und die Garderobe, um gemeinsam mit den FCB-Aufstiegshelden zu feiern. Diese wurden spontan von der lokalen Fluglinie «Crossair» eingeladen. Per Sonderflug ging es zurück nach Basel, damit die Aufstiegsparty auf dem Barfüsserplatz etwas früher beginnen konnte. Nur Aufstiegstrainer Andrey blieb alleine in Genf zurück.

Das Bier fliesst in Strömen

Schon am Flughafen empfingen einige Dutzend Fans das Team. Um halb 1 Uhr am Morgen wurden die Spieler dann in Limousinen in die Innenstadt gefahren. Dort hatte Radio Basilisk zuvor ein Public Viewing organisiert, die Aufstiegsparty war bereits in vollem Gange. Rund 6000 FCB-Fans empfingen die Helden, die sich schnell unter die Massen mischten und diesen unvergesslichen Moment gemeinsam mit ihren Anhängern feierten. «Nie meh, nie meh Nati B!», hallte es immer wieder durch die Freinacht. Das Bier floss nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Spielern in Strömen. Und FCB-Sportchef Gusti Nussbaumer versprach an diesem Abend bereits: «Wir sind aufgestiegen, um wieder unter die Besten zu kommen.»

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