Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 06.05.2019

Zwei Spiele und eine Schlammschlacht

Der FC Basel U21 kassiert beim 0:3 gegen den FC Sion U21 die höchste Promotion-League-Niederlage des Jahres. In der 1. Liga gewannen die Black Stars souverän (5:1 gegen Zofingen), die Old Boys verloren unglücklich (3:4 in Goldau).

Alan Heckel

In der Vorwoche hatte einzig die schwache Chancenauswertung einen Sieg des FC Basel U21 in Köniz (2:2) verhindert. Im Heimspiel gegen die Altersgenossen des FC Sion war von unwiderstehlichem Basler Angriffsfussball dagegen nichts zu sehen. Lediglich einen gefährlichen Abschluss im gegnerischen Sechzehner brachten die Rotblauen zustande: Tician Tushi schob den Ball aus zehn Metern knapp am Tor vorbei (74.).

«Bei uns hat im gegnerischen Angriffsdrittel heute etwas gefehlt», musste auch Arjan Peço zugeben. Dazu ärgerte den FCB-Trainer, dass sein Team in der Anfangsphase zwei vermeidbare Gegentreffer kassiert hatte. «Das war total schwach, wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht!» Bereits in der 2. Minute kam nach einem Fehlpass im Spielaufbau der Bumerang: Die Gäste schalteten schnell um und brachten den Ball in die Mitte, wo kein Basler befreien konnte. Stattdessen landete die Kugel vor den Füssen des herangebrausten José Aguilar, der das 0:1 erzielte.

Die Walliser waren in der Startphase der intensiven Promotion-League-Partie die bessere und gefährlichere Elf. Dann aber konnte das Heimteam etwas Ruhe ins Geschehen bringen. Doch das Abwehrverhalten von Rotblau liess auch in der 20. Minute zu wünschen übrig: Frederico Da Costa konnte relativ unbedrängt der Strafraumgrenze entlanglaufen und zu Adler Da Silva passen, der per Flachschuss das Skore verdoppelte.

Zwar verlagerten die Rotblauen in der Folge das Geschehen in die gegnerische Hälfte, Ideen und Überraschungsmomente fehlten aber, um die stabile Walliser Defensive im Schneetreiben ins Wanken zu bringen. Stattdessen gelang Jared Khasa in der Schlussphase noch der Treffer zum 0:3. «Dass der Gegner bei seinem einzigen Besuch in unserem Strafraum gleich ein Tor macht, war typisch für diese Partie», seufzte Peço.

Trainer gesucht und gefunden

Der Schneefall am Samstagnachmittag war auch auf dem Buschweilerhof das grosse Thema. Auf heimischem Kunstrasen liessen sich die Black Stars aber auch nicht von den Bedingungen aus dem Konzept bringen. Gegen den SC Zofingen resultierte ein verdienter 5:1-Sieg des Tabellenführers der 1.-Liga-Gruppe zwei. Mann des Spiels war Donat Rrudhani mit drei Treffern.

Während die Basler nun definitiv mit den Aufstiegsspielen für die Promotion League planen können, sind die Zofinger ihre Abstiegssorgen noch nicht los. Das dürfte den BSC Old Boys freuen, der aber nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat. Der derzeitige Assistenztrainer und zukünftige Sportchef Pepe Rafuna hat gemeinsam mit Rafet Öztürk und dem Vorstand den Trainer für die kommende Saison gesucht und gefunden. «Jonas Uebersax hat Fähigkeiten, die andere in seinem Alter (27, die Red.) nicht haben», erklärte Rafuna.

Die Gelbschwarzen standen am Samstag ebenfalls bei Schneeregen im Einsatz. Weil der Tierpark in Goldau aber über keinen Kunstrasen verfügt, verkam das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes zur Schlammschlacht. Am Ende setzte sich das Heimteam mit 4:3 durch. Die meisten Tore kamen eher zufällig zustande: Ausnahmen waren das 0:1 von Pascal Rietmann, der eine Flanke volley in die Maschen wuchtete (11.). Und das 2:2 Raphael Suters, der nach einem tollen Schnittstellenpass entwischt war (31.).

Wie bereits oft in dieser verkorksten Saison, gab es auch in Goldau Szenen, «die gegen ein Team in unserer Situation entschieden wurden», wie es Pepe Rafuna formulierte. Da war die 80. Minute, in der die Schwyzer den Handspenalty zugesprochen bekamen, der zum entscheidenden 4:3 führte. Loic Limanaj hatte den Ball aus knapp zwei Metern an den am Körper angelegten Arm bekommen. Und zum Ende der regulären Spielzeit wurde Valentin Mbargas Treffer zum 4:4 wegen Offside annulliert, obwohl der OB-Stürmer neben dem hintersten Goldau-Verteidiger gestanden hatte.

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