Presseschau

Luzerner Zeitung vom 16.05.2019

FCL schläft zu lange gegen «Basel B»

Luzern kommt in Basel lange nicht in Fahrt, dann macht Shkelqim Demhasaj einen Doppelpack, es steht in der 54. Minute nur noch 2:3. Dabei bleibt es – und doch sind die FCL-Spieler am Ende erleichtert.

Daniel Wyrsch, Basel daniel.wyrsch@luzernerzeitung.ch

Shkelqim Demhasaj (23) trifft endlich wieder. Die ganze Rückrunde hat der Schaffhauser kein Tor erzielt. Dabei hatte der für die kosovarische Nationalmannschaft stürmende FCL-Profi immer wieder Chancen. Wie am letzten Sonntag im Heimspiel gegen die Grasshoppers. In der Nachspielzeit vor der Pause scheiterte er mit einem selber herausgeholten Foulpenalty an GC-Torhüter Heinz Lindner. Drei Tage nach der beim Spielstand von 4:0 abgebrochenen Partie gegen den Absteiger hat es gestern Abend in Basel gegen die schon länger als Tabellenzweite feststehenden Gastgeber geklappt: Und zwar gleich mit einem Doppelpack. Demhasaj hat zum ersten Mal in seiner Karriere zwei Tore in einem Super-League-Match erzielt.

«Ich bin glücklich, dass ich meine Torgefährlichkeit wieder unter Beweis stellen konnte», sagte Demhasaj. «Aber natürlich hätte ich lieber gewonnen. Wir haben in der ersten Halbzeit zu schlecht gespielt.» Die Innerschweizer verschliefen die ersten 45 Minuten plus die ersten zwei Minuten nach der Pause. Erschreckend harmlos trat die Mannschaft von Thomas Häberli auf. Zwei stehende Bälle führten zur 2:0-Halbzeitführung der Basler. Zuerst streckte Marvin Schulz seine Arme und Hände bei einer Flanke von Raoul Petretta in die Höhe, prompt flog der Ball daran. Der Handselfmeter war die richtige Entscheidung: Zdravko Kuzmanovic verwertete den fälligen Penalty in der 18. Minute souverän. Kuzmanovic war es in der 37. Minute, der einen Freistoss auf den Kopf des freistehenden Eray Cömert flankte, dessen Hereingabe schloss Eder Balanta mit dem zweiten Basler Treffer ab.

Mit Umstellungen Kanterniederlage abgewendet

Noch schlimmer kam es für den FCL in der 47. Minute: Samuele Campo flankte an der Strafraumkante, Albian Ajeti köpfelte zum 3:0 ein. Die Innerschweizer schienen praktisch ohne Gegenwehr mit einer Kanterniederlage nach Hause geschickt zu werden. Dabei hatten die Basler im Hinblick auf den Cupfinal vom nächsten Sonntag in Bern gegen Thun wie angekündigt viele Stammkräfte geschont. Nur Captain Marek Suchy und Silvan Widmer spielten von den Titularen von Anfang an. Obwohl der FCB praktisch mit einer «B-Elf» angetreten war, wollte Trainer Marcel Koller davon nichts wissen. «Wir sind eine A-Mannschaft», betonte er nach dem Match.

Für Luzern war dieses «Basel B» bereits zu stark. Obwohl Demhasaj mit seinen beiden blitzsauberen Toren in der 51. und 54. Minute noch den Anschluss zum 2:3 schaffte. «Trainer Thomas Häberli hat uns für die zweite Hälfte heiss gemacht», erzählte er später. Häberli selber sagte, dass sich die Umstellungen bezahlt gemacht hätten. So wechselte er Tsiy Ndenge für den gestern schwach spielenden Captain Christian Schneuwly ein, Marvin Schulz kam nach der Pause direkt hinter Mittelstürmer Blessing Eleke zum Einsatz. Luzern wurde besser. Der für Demhasaj eingewechselte Pascal Schürpf hatte in der 79.Minute gar die Chance zum 3:3.

Weil Xamax in Sion mit 0:1 verlor, kann Luzern nicht mehr in die Barrage geraten. Die FCL-Profis konnten diesen Fakt am Schluss erleichtert feststellen.

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