Presseschau

Basler Zeitung vom 20.05.2019

«Ich muss ein Leader sein»

Taulant Xhaka Der 28-Jährige zeigt im Cupfinal eine starke Leistung – und zieht Bilanz nach einer nicht optimalen Saison.

Samuel Waldis und Oliver Gut, Bern

Taulant Xhaka, Sie waren einer der auffälligsten Basler gegen Thun. Haben wir die Cupversion von Ihnen erlebt?

Ich wollte einfach Emotionen in die Partie bringen und die jungen Spieler mitreissen, die noch nie einen Cupfinal erlebt haben. Ich war schon fünfmal in einem Final, ich weiss, wie es läuft.

Sie haben sich in den letzten Jahren zu einer Persönlichkeit entwickelt. So hat man Sie nicht immer gekannt.

Je älter ich werde, desto mehr Verantwortung übernehme ich. Mit 28 Jahren muss ich ein Leader sein. Ich will das ausstrahlen. Aber wir haben auch andere, die das können: zum Beispiel Suchy, Frei, Stocker oder Zambrano.

Sie haben in Bern die Fankurve angetrieben. Kam Ihnen zu wenig von Ihrem Anhang?

Überhaupt nicht. Die Kurve hat uns immer begleitet, auch in dieser Saison, die nicht optimal war. Wir haben diesen Titel für die Menschen in Basel geholt.

Sie haben einmal mehr auf der Aussenbahn gespielt, weil Rechtsverteidiger Silvan Widmer verletzt fehlte. Mussten Sie sich speziell vorbereiten?

Nein, ich habe diese Position ja schon öfters gespielt. Eine kleine Umstellung ist es zwar schon, wenn man sonst zentral spielt. Aber ich kannte ja auch meinen Gegenspieler Marvin Spielmann, schon gut. Ich positionierte mich stets so, dass er mit seinem schwächeren, rechten Fuss agieren musste. Ich denke, ich hatte ihn gut im Griff.

Können Sie sich an eine Szene erinnern, in denen er Sie ausspielte oder Ihnen davonlief?

Nein, ich glaube, die gabs nicht.

Was bedeutet dieser Titel für Sie und die Mannschaft?

Sehr, sehr, sehr viel. Wir haben zwei Jahre nichts mehr geholt.

Betrachten Sie nach dem Gewinn dieses Titels eine nicht optimale Saison als gut?

Natürlich nicht. Aber der Titel soll uns Selbstvertrauen geben für die kommende Saison. Die jungen Spieler haben an Erfahrung gewonnen. Nächste Saison wollen wir wieder voll angreifen.

Der Cuptitel ist Tatsache und der zweite Platz in der Liga sicher. Zeit für einen Rückblick.

Wie analysieren Sie die Saison? Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten und gegen die vermeintlich kleineren Teams zu wenig gepunktet. Aber mit dem Jahr 2019 können wir bisher zufrieden sein. Wir haben gerade mal ein einziges Spiel verloren.

Was sagen Sie dazu, dass Basel als Cupsieger nicht direkt in der Europa-League-Gruppenphase steht, sondern in der Champions-League-Qualifikation?

Das ist nicht so gut (lacht). Aber jetzt wollen wir erst mal diesen Cuptitel geniessen.

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