Basellandschaftliche Zeitung vom 21.05.2019
Verbot Wegen Verstosses gegen das Sprengstoffgesetz drohen dem Stürmer eine Verzeigung und eine «empfindliche Busse».
Daniel Ballmer
Es ist wieder passiert. Nach dem Cup-Sieg 2010 war FCB-Spieler Xherdan Shaqiri gebüsst worden, weil er auf dem Stadtcasino-Balkon eine verbotene Pyro-Fackel gezündet hatte. An der Meisterfeier 2012 wurden dann Aleksandar Dragovic und Granit Xhaka erwischt. Auch sie hatten sich offensichtlich von der Begeisterung der feiernden Menge auf dem Barfüsserplatz anstecken lassen, konnten der Versuchung nicht widerstehen und zündeten auf dem Balkon ihr eigenes Feuerwerk.
Und nun hat sich Final-Torschütze Albian Ajeti hinreissen lassen. Videos zeigen den 22-Jährigen bei der Cup-Feier vom Sonntagabend ebenfalls mit einer brennenden Pyro-Fackel in der Hand. Dies dürfte auch für Ajeti Konsequenzen haben. Denn das Zünden von Pyros ist ein Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz, der in der Regel mit einer Busse von einigen Hundert Franken geahndet wird. «Ich habe mich da zu etwas hinreissen lassen», sagt er später zur bz. Auch wenn Ajeti auf Bildern und Videos eindeutig zu identifizieren ist, gibt sich das Justiz- und Sicherheitsdepartement zurückhaltend. Die Behörden würden wie stets in solchen Situationen ihren Einsatz rund um die Cup-Feier auswerten und dann über allfällige weitere Schritte entscheiden, erklärt Sprecher Martin Schütz. «Grundsätzlich gilt: Wer eine Pyro zündet, verstösst gegen das Sprengstoffgesetz.» Und weiter: «Personen, die dies tun und überführt werden können, drohen eine Verzeigung an die Staatsanwaltschaft und mindestens eine empfindliche Busse.»
In einer offiziellen Stellungnahme verurteilt der Verein Ajetis Verhalten «aufs Deutlichste». Anstelle einer internen Busse sei mit dem Spieler vereinbart worden, dass er einen «definierten, deutlich spürbaren Betrag aus seiner eigenen Tasche» an eine gemeinnützige Organisation spendet.