Presseschau

Blick vom 21.05.2019

Dümmer gehts nimmer

Das meint Blick

Felix Bingesser Chefredaktor Sport felix.bingesser@ringier.ch

Es gibt auch im Jahr 2019 immer noch unbelehrbare Kindsköpfe, die beseelt sind von der Vorstellung, dass 1000 Grad heisse Fackeln ein Stück Fussballkultur darstellen und für eine stimmungsvolle Atmosphäre im Stadion zwingend nötig sind.

Ja, Pyros haben sich mittlerweile zu so etwas wie dem Widerstand des einfältigen Mannes gegen die Obrigkeit entwickelt.

Sie werden von gewissen Kreisen auch als Botschaft verstanden: Wir lassen uns diese «Freiheit» nicht nehmen. Wir spielen mit dem Feuer.

Man könnte es mit einem mitleidigen Lächeln zur Kenntnis nehmen.

Nur: Pyro-Zünden ist und bleibt verboten, und es ist und bleibt sehr gefährlich. Die schlimmen Verletzungen der letzten Jahre auch von unbeteiligten Menschen sind Beweis dafür.

Dass einige Fans von Cupsieger Basel nun einen Spieler auffordern, eine Pyro zu zünden und dem ahnungslosen Spieler Albian Ajeti ein solches Teil auf den Balkon werfen, kann nicht verhindert werden.

Dass der Spieler aber dran rumhantiert und die Umstehenden fragt, wie man so etwas zündet (!), ist an Dummheit kaum zu überbieten.

Doch, es ist zu überbieten. Indem nämlich der Sicherheitschef (!) des FCB daneben steht, zuschaut, wie die Fackel über den Köpfen der Fans geschwenkt wird. Und dies achselzuckend zur Kenntnis nimmt.

Sämtliche Bemühungen der Behörden, der Liga und der Klubs werden ad absurdum geführt. Die Botschaft ist klar: Wir tolerieren, was verboten ist. Der Sicherheitschef hat es ja abgewinkt.

Gebt diesem Mann einen anderen Job. Einen, bei dem die Worte «Sicherheit» und «Chef» keine Rolle spielen.

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