Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 22.05.2019

Mögliche Mutationen

Beim FC Basel soll diese Woche Bewegung in der Kaderplanung rein kommen – ein Überblick

Céline Feller

Nach der grossen Cupsause am Sonntag gilt es beim FC Basel in dieser Woche wieder ernst. Nicht nur, weil heute um 20 Uhr bereits schon das Wiedersehen mit dem FC Thun in der 35. Super-League-Runde stattfindet. Sondern auch, weil sich die Saison dem Ende zuneigt und im Kader noch diverse Fragen zu klären sind. Sportchef Marco Streller kündigte letzte Woche an, dass nach dem Cupfinal Bewegung in die Kaderplanung rein kommt. Es gilt, auslaufende Verträge vielleicht doch noch zu verlängern, allfälligen Ersatz zu holen und für unglückliche Spieler eine Lösung zu finden. Das sind die wichtigsten Punkte.

Auslaufende Verträge

Lange ist die Liste mit Spielern, deren Verträge auslaufen, nicht. Neben Signori Antonio und Robin Huser stehen aber zwei grosse Namen darauf: Sowohl Carlos Zambrano als auch Marek Suchy sind nur noch bis Ende Juni vertraglich an den FCB gebunden. Bei beiden wurde noch nicht kommuniziert, wie es weiter gehen wird. Bei Zambrano laufen die Gespräche. Der Spieler will bleiben, der Sportchef hält viel von ihm. Bei Suchy dagegen deuten die Zeichen auf Abschied. Zum einen, weil Suchy mit einer letzten, neuen Erfahrung liebäugelt. Zum anderen, weil ihn das finanzielle Angebot des Klubs kaum mehr umstimmen mag. Da dürften auch die «Marek blyb bi uns»-Rufe der Fans am Sonntag auf dem Barfi auch nicht viel daran ändern.

Absehbare Zugänge

Dass wohl einer der beiden oder gar beide gehen werden, stützt auch die Tatsache, dass die Basler laut dem argentinischen Pay-TV-Sender TyC Sports mit dem 22-jährigen Omar Alderete bereits eine mündliche Einigung getroffen haben. Der paraguayische Innenverteidiger steht momentan noch beim argentinischen Erstligisten CA Huracán unter Vertrag. Ausserdem winkt ihm im Sommer eine Teilnahme an der Copa América mit der paraguayischen Nationalmannschaft, zu deren erweitertem Kreis er gehört.

Begehrte Talente

Jonas Omlin als Talent zu bezeichnen, ist vielleicht etwas frech. Immerhin ist er bereits 25 Jahre alt. Aber: Trotz überragender Saison fehlt noch der Beweis, dass er auch auf internationalem Niveau bestehen kann. Begehrlichkeiten weckt er trotzdem en masse. Seine Person ist begehrt, das spürt auch die sportliche Leitung. Ähnlich ist es bei Noah Okafor und Eray Cömert. Zwar haben beide eben erst ihre Verträge verlängert. Doch das heiss nicht, dass sie deshalb aber zwingen bleiben. Auch sie sind heiss begehrt, die Verlängerungen waren alles andere als einfach. Alle drei aber dürften darauf pokern, dass sie sich in diesem Herbst mit dem FCB auf internationaler Bühne beweisen und sich somit noch begehrter machen können. Deshalb scheinen ihre Verbleibe wahrscheinlich. Winkt aber plötzlich das ganz grosse Angebot, wie das beispielsweise bei Tomas Vaclik überraschend der Fall war, würde ihnen vom FCB – auch aus finanziellen Gründen– kein Stein in den Weg gelegt.

Unzufriedene Akteure

«Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mega zufrieden bin mit dieser Rückrunde. Aber mit diesem Sieg heute vergisst man vieles», sagte Albian Ajeti nach dem Cupsieg. Nur: Lange wird er nicht vergessen, dass seine Spielzeit seit Winter überschaubar war und ihn eine weitere solche Halbsaison auch mit einer Medaille mehr zu Hause nicht glücklich machen wird. Dass er und Trainer Marcel Koller nicht mehr zusammen in die Ferien fahren werden, ist ebenso ein offenes Geheimnis, wie dass der 22-Jährige in seinen Kreisen zuletzt auch mit einer möglichen Leihe kokettierte. Auch Blas Riveros ist unzufrieden. Er spielte zuletzt nur, um für den Cupfinal in Schwung zu kommen. Sonst ist er eher auf der Tribüne als auf dem Platz anzutreffen. Auch wenn er sagt, dass Basel eine zweite Heimat geworden ist, muss er sich Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Auch bei ihm wäre eine Leihe eine Möglichkeit. Des Weiteren gibt es noch Samuele Campo, Aldo Kalulu und Edon Zhegrova, die von Koller allesamt kaum berücksichtigt wurden. Vor allem dann, wenn es wichtig wurde. Zhegrova ist noch bis nächsten Sommer ausgeliehen. Campo und Kalulu sind bis 2022 beziehungsweise 2021 gebunden. Auf Campo setzt man klubintern grosse Stücke, nur kann er selten zeigen, was er zu bieten hätte. Auch er und Kalulu dürften Abwanderungsgedanken hegen, sollte Koller bleiben.

Zurückkehrende Leihspieler

Nicht nur die aktuellen Kaderspieler, sondern auch die zurückkehrenden Leihspieler müssen ein Thema sein. Bei Afimico Pululu, Geoffroy Serey Die (beide Xamax), Martin Liechti, Gezim Pepsi, Djordje Nikolic (alle Aarau) und Dominik Schmid (Wil) laufen im Sommer die Leihverträge aus. Die einzigen zwei, bei denen Verbleib bei Basel im Sommer denkbar wäre, sind Pululu und Nikolic. Letzterer wird aber nur beim FCB bleiben, wenn er spielen kann. Denn auch wenn er vom FCB träumt, weiss Nikolic, dass er Spielpraxis braucht. Bekommt er die nicht, ist eine weitere Leihe zu Aarau eine gute und mögliche Option. Der FCA zumindest würde ihn noch so gerne behalten.

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