Presseschau

Basler Zeitung vom 23.05.2019

Droht Opposition von der Basis?

Antrag auf Änderung der Vereinsstatuten.

Ein Spiel bleibt noch, nämlich am Samstag gegen Neuchâtel Xamax, dann können sich die Profis des FC Basel auf die Strände dieser Welt verteilen und ihren Urlaub geniessen. Für den Verein ist das Fussballjahr dann jedoch noch nicht ganz beendet, schliesslich findet am 4. Juni die 125. Generalversammlung statt. Und nach einem durchaus turbulenten Jahr mit viel Gesprächsstoff und einigen Debatten rund um den FCB könnte es auch dann wieder turbulent und wortreich werden, wenn Präsident Bernhard Burgener vor die Mitglieder tritt.

Gestern erreichte nämlich eine Einladung vom Vereinsmitglied Peter Hablützel die Medien, der an der GV einen Antrag stellen wird. Worum es genau geht, das ist aus seiner Ankündigung nicht ersichtlich. Hablützel will jedoch morgen über sein genaues Vorhaben informieren. Aus seinen Unterlagen geht jedoch hervor, dass sich sein Antrag um den Paragraphen 13.3 der Vereinsstatuten sowie die Ergänzungen 13.3.a bis 13.3.e dreht.

Und dort steht geschrieben: «Der Präsident ist zugleich Delegierter des Vereins für den Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG.» Man kann also erahnen, worauf Hablützels Antrag wahrscheinlich abzielen wird.

Misstrauen gegen Burgener?
Seit vielen Jahren sind die Besitzund Machtverhältnisse des Clubs klar geregelt: Die vier aktuellen Verwaltungsräte Bernhard Burgener, Marco Streller, Masssimo Ceccaroni und Alex Frei vertreten in der FC Basel 1893 AG 75 Prozent, der Basisverein FC Basel und dessen Mitglieder 25 Prozent. So ist das Konstrukt aufgebaut worden, seit 2006 der Profibetrieb aus dem Verein in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert wurde. Seitdem ist es auch so, dass der Delegierte des Basisvereins, der dessen 25 Prozent vertritt, der Präsident ist.

Möglich, dass Vereinsmitglied Peter Hablützel zur Abstimmung bringt, dass diese Passage geändert wird, damit künftig ein Mitglied des Basisvereins die Interessen vertritt und nicht länger der vom Basisverein ausgesandte Bernhard Burgener. Das klingt nicht nach einem Vertrauensbeweis in Richtung des aktuellen Präsidenten. Oder ist es am Ende gar eine Opposition, die nicht mit Burgeners Art der Führung einverstanden ist und sich darum nun formiert?

Man darf also gespannt sein, was morgen mitgeteilt und auf wie viel Zustimmung der Antrag am 4. Juni treffen wird. Klar scheint aber schon jetzt, dass der FCB nicht zur Ruhe kommen wird, nur weil dessen Profispieler am Strand liegen. Tilman Pauls

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