Presseschau

Basler Zeitung vom 25.05.2019

«Ich konnte sie wunderbar ärgern»

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Der FC Basel verabschiedet heute nicht nur Marek Suchy, sondern auch zwei Physiotherapeuten: Amit Tzalach schliesst sich den Young Boys an. Für Nicolas Unternährer folgt ein grösserer Schritt. Der 45-jährige Fricktaler verlässt mit dem FCB auch den Profifussballalltag. Er stellt seine Fähigkeiten ganz in den Dienst der «xund-werkstatt» in Basel, wo er Mitinhaber ist. Weil er beim FC Zürich arbeitete, bevor er 2009 zum FC-Bwechselte, geht ein Titelhamsterer.

Nicolas Unternährer, wissen Sie auf Anhieb, wie viele Titel Sie im Schweizer Fussball feierten?

Elf Meisterschaften und... mittlerweile fünf Cupsiege.

Was bedeutet das, wenn man nicht selbst dem Ball nachjagt?

Die Freude ist auch gross, weil man sein Bestes gibt, damit die Spieler fit sind. Für mich war zudem immer speziell, dass ich mehr Titel hatte als meine Physio-Kollegen, obwohl zwei davon länger beim FCB sind. Mit den vier FCZ-Titeln konnte ich sie immer wunderbar ärgern.

Welcher Titel war der schönste?

Die Meisterschaft 2006 mit dem FCZ war von der Dramaturgie her unnachahmlich. Aber auch genial war 2010 der erste Titel mit dem FCB. Da erhielten wir am Morgen vor der Finalissima gegen YB den Anruf von Scott Chipperfield, er könne sich nicht bewegen. Wir unternahmen alles, um ihn fit zu kriegen, da schon Streller und Alex Frei verletzt waren. Schliesslich sicherte er uns mit dem Tor zum 2:0 den Sieg!

Warum verzichten Sie auf das?

Es ist nach Aarau, Zürich und dem FCB Zeit, etwas anderes zu machen. Die eigene Praxis ist ein erfüllter Traum. Und es ist nicht so, dass ich ganz weg bin: Ich arbeite weiter mit Super-League-Clubs zusammen. Und ich reise regelmässig nach Dortmund, um Manuel Akanjis Körper in Schwung zu halten. (olg)

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