Presseschau

Südostschweiz vom 17.06.2019

Der FC Basel feiert sein Jubiläum mit dem FC Glarus

Vor 31 Jahren hat der FC Glarus im «Joggeli» gegen den FC Basel mit 2:1 gewonnen. Nun feiern die Bebbi ihr 125-jähriges Bestehen und laden dazu zwei Vertreter des damaligen Gegners ein.

von Paul Hösli

Kurz vor 22 Uhr am 13. August 1988. Ein Moment, der in die mittlerweile 107-jährige Vereinsgeschichte des FC Glarus eingeht. Der kleine Provinzklub vom Land hat in der damaligen Nationalliga B soeben den grossen FC Basel in dessen eigenem Wohnzimmer, dem altehrwürdigen «Joggeli», mit 2:1 gebodigt.

Ein Sieg für die Ewigkeit. «Ich kann mich noch sehr gut erinnern. An das Stadion, die Matchvorbereitung oder wie wir dann ins St.-Jakob-Stadion einliefen», blickt der damalige Captain des Teams und heutige Präsident des FC Glarus Koni Gabriel zurück. «Es war ein spezielles Erlebnis und wird für immer ein Höhepunkt bleiben. Erst kürzlich wurde ich wieder darauf angesprochen. Das Spiel scheint in den Köpfen der Glarner noch immer präsent zu sein», führt der 55-Jährige weiter aus.

Zwei Glarner in Basel

Fast 31 Jahre später wird der FC Glarus an die Stätte des wohl spektakulärsten und aufsehenerregendsten Erfolgs der Vereinsgeschichte zurückkehren. Auch wenn das alte «Joggeli» längst dem modernen St.-Jakob-Park weichen musste. Der FC Basel hat für die dreitätigen Feiern zum 125-jährigen Bestehen von sämtlichen ehemaligen Gegnern, immerhin 114 an der Zahl, je zwei Vereinsmitglieder nach Basel eingeladen. «Das ist eine Ehre für uns, man wird nicht jeden Tag vom FC Basel eingeladen», sagt Koni Gabriel. Er selbst wird nicht am Anlass teilnehmen können. «Ich wäre gerne nach Basel gefahren, bin zu dieser Zeit aber in den Ferien.»

Die beiden Vorstandsmitglieder David Feldmann und Marcel Hefti werden die Glarner Farben in Basel vertreten. Sie dürfen am 13. Juli das eigentliche Jubiläumsspiel zwischen dem FC Basel und dem VfB Stuttgart, der jüngst aus der deutschen Bundesliga abgestiegen ist, live vor Ort verfolgen.

Mit Fahne und Leibchen

Bevor sich die beiden aber Fussball und Bratwurst genehmigen können, ruft zuerst die «Arbeit». Im Vorfeld des Spiels werden alle Vertreter der geladenen Vereine eine bunte Polonaise veranstalten. Der FC Basel bittet, dass die Vereinsmitglieder beim Einmarsch in den St.-Jakob-Park eine Vereinsfahne schwenken und ein Trikot tragen. «Ich habe noch eines von damals, das legendäre Tenü mit der Forbo-Werbung. Es passt sogar noch», sagt Gabriel und lacht. Das Trikot mit der Nummer sechs, über Jahre die Rückennummer von Koni Gabriel.

Auch die Fahne ist laut Gabriel aus der damaligen Zeit und derzeit im Buchholz in einer Vitrine ausgestellt. «Die nehmen wir nur hervor, wenn etwa ein Ehrenmitglied verstorben ist oder eben für aussergewöhnliche Anlässe wie denjenigen in Basel.»

Am Spielfeldrand mitfiebern

Wie er an diesem Anlass nicht dabei sein kann, so stand Gabriel am Ende des Spiels 1988 auch nicht mehr auf dem Rasen. «Kurz vor Schluss wurde ich nach der zweiten Gelben Karte des Feldes verwiesen. Ich habe bis zum Schlusspfiff am Spielfeldrand mitgefiebert.»

Bis Georg Zug in der 88. Minute den goldenen Treffer für Glarus erzielte. Peter Lötscher hatte in der 82. Minute zum Ausgleich getroffen. «Wir haben bis zum Umfallen gekämpft, der Sieg war unglaublich. Und wie es der Zufall so wollte, war in Glarus an diesem Abend gleich noch das Stadtfest», so Koni Gabriel. Dass der Sieg ausgiebig gefeiert wurde, erklärt sich von selbst.

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