Presseschau

Blick vom 20.06.2019

Porno-Skandal um FCB-Latino Alderete

Nacktvideo auf Schwulenportalen

Noch bevor er auf dem Platz Furore macht, holt den Paraguayer seine Vergangenheit ein.

Martin Arn und Stefan Kreis

Der Mann hat einen Körper wie ein Zehnkämpfer: Omar Alderete (22), 1,88 Meter gross, um die 90 Kilo schwer. Der Paraguayer soll in der Innenverteidigung des FC Basel Marek Suchy ersetzen.

Beim Trainingsauftakt am Dienstagnachmittag zeigt Alderete gleich beim ersten Zweikampf, was die Fans von ihm erwarten dürfen. Kompromisslos räumt der Paraguayer einen FCB-Nachwuchsspieler aus dem Weg.

In seiner Heimat gilt Alderete als vielversprechendes Abwehrtalent. Für die grössten Schlagzeilen sorgte er in Südamerika allerdings neben dem Fussballplatz. Kurz nachdem der Innenverteidiger 2017 vom paraguayischen Spitzenklub Cerro Porteño in die argentinische Liga zu Gimnasia de la Plata gewechselt hatte, wurden die Boca Juniors auf ihn aufmerksam.

Noch bevor das Interesse konkret wurde, kursierten allerdings Bilder im Internet, die Alderete nackt zeigten. Noch am selben Tag schoss das Video, auf dem auch Alderetes bestes Stück zu sehen ist, auf Twitter durch die Decke. Das kurze Filmchen war Thema Nummer 1 in den Fan-Foren. Natürlich klinkten sich auch die paraguayischen Medien und fast alle anderen südamerikanischen Kanäle und TV-Shows ein. Innert kürzester Zeit wurde der Clip millionenfach angeschaut und auf einschlägigen Schwulenportalen geteilt.

Doch wie war das Filmchen überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt? Alderete selber sagte: «Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht mehr, dass es dieses Video gibt. Es ist schon alt. Ich war noch minderjährig. Dann wurde meiner damaligen Freundin das Handy gestohlen.»

Alderete verklagte zwar diejenigen Medien, die das Video auf ihren Seiten gezeigt hatten. Aber im Netz ist der Film natürlich immer noch zu finden.

Darüber sprechen möchte der Spieler verständlicherweise nicht mehr. Stattdessen freue er sich nun auf Basel. «Ich bin glücklich und stolz, dass ich diesen wichtigen Schritt in meiner Karriere machen kann. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir mit dem FCB weitere Titel gewinnen und auch wieder europäisch spielen werden.»

Angebote gabs laut seinem Berater auch aus Mexiko und Spanien (Teneriffa). Gemäss argentinischen Medien musste der FCB rund eine Million Franken an Alderetes letzten Klub Huracán überweisen.

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