Presseschau

Blick vom 26.06.2019

Wurden Sie von Marco Streller freigestellt?

Das heisse Interview mit Marcel Koller

FCB-Trainer Marcel Koller über die hitzigen Chaos-Tage von Basel. Was ihn zum Schwitzen bringt. Und wie heiss er auf die neue Saison ist.

Stefan Kreis

Marcel Koller, wie gehen Sie mit der Mordshitze um?

Marcel Koller (58): Ich selbst muss ja zum Glück nicht mehr gross rumrennen. Für die Spieler aber ists intensiv. Über 30 Grad, das ist eine extreme Belastung. Aber es ist unser Job, und wir trainieren deshalb nicht morgens um 6 Uhr oder abends um 9 Uhr. Wir müssen uns an die Hitze gewöhnen, schliesslich spielen wir in der Super League am Sonntag auch um 16 Uhr.

Zuletzt ging es auch beim FCB heiss zu und her. Aarau-Sportchef Burki hat bestätigt, dass Basel mit Patrick Rahmen verhandelt hat. Was war das für ein Gefühl?

Ich habe mitbekommen, was geschrieben wurde, aber vonseiten des Vereins habe ich nie etwas in diese Richtung gehört.

Mit Marco Streller hat es hitzige Diskussionen gegeben. Hat er Ihnen deutlich gemacht, dass es keine gemeinsame Zukunft gibt? Wurden Sie freigestellt?

Darüber möchte ich jetzt nicht mehr sprechen – auch weil Marco ja nicht hier ist. Er hatte eine schwierige Aufgabe in den vergangenen beiden Jahren, wir haben das intern besprochen. Ich will keine Dinge sagen, die nicht positiv für ihn sind. Sondern nach vorne schauen und das Ganze abschliessen.

Die Saison startet am 20. Juli in Sion, bloss zwei Tage später gehts laut Spielplan nach Eindhoven. Ein Spiel mit dem Feuer?

Wir haben uns nach der Auslosung noch gedacht, dass es gut wäre, wenn wir zum Saisonstart nicht nach Lugano oder Sion müssten. Und dann kam das genau so. Wir waren überrascht. Im Schweizer Fussball muss man zusammenhalten. Es sollten möglichst gute Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Schweizer Teams international erfolgreich sind.

Sion-Boss Constantin hat vorgeschlagen, das Spiel auf Freitag zu verlegen.

Das wäre gut. Nur ein Tag mehr Vorbereitungszeit täte gut.

Verbrennt sich der FCB an Eindhoven die Finger?

Ich habe im Frühling Ajax gegen Eindhoven geschaut. Und wenn man gesehen hat, mit wie viel Schwung Ajax in der Champions League gespielt hat, und weiss, dass Eindhoven in der Liga lange Zeit vor Amsterdam war, dann sagt das alles. Der PSV ist spielerisch gut, erfahren, ein dicker Brocken.

In der Super League heisst das offizielle Ziel: um den Meistertitel mitspielen. Bringt Sie YB schon ins Schwitzen?

YB ist der Favorit. Sie sind zweimal hintereinander Meister geworden. Mit klarem Vorsprung. Wir müssen dranbleiben und wollen um die Meisterschaft spielen.

Während YB finanziell auf Rosen gebettet ist, will FCB-Präsident Burgener sparen. Ein heisses Spiel?

Ich als Trainer kann natürlich gut sagen, dass ich nicht sparen will (lacht). Aber nicht ich gebe das Geld aus, sondern der Präsident.

Wie heiss sind Sie auf den Saisonstart?

So heiss wie das Wetter hier am Tegernsee!

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