Presseschau

Blick vom 28.06.2019

«Ich fühle mich nicht als etwas Besseres!»

Der neue FCB-Captain Valentin Stocker

FCB-Trainer Marcel Koller degradiert Fabian Frei und macht Valentin Stocker zum neuen Captain. Der will das Amt nicht grösser machen, als es ist.

Stefan Kreis

Nein, einen neuen Bussenkatalog hat Valentin Stocker (30) noch nicht ausgearbeitet. «Das ist Sache der ganzen Mannschaft oder zumindest Sache des Mannschaftsrats», sagt der neue FCB-Captain. Er sei ein Fan von flachen Hierarchien, so der Mittelfeldspieler. «Ich fühle mich nicht als etwas Besseres. Es ist doch am Ende egal, wer das Bändeli trägt. Viele Spieler sollen Verantwortung übernehmen.»

Auch Fabian Frei. Der hat in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, gerne einmal FCB-Captain zu werden. Noch in der letzten Saison war der Thurgauer Mittelfeldspieler hinter Marek Suchy Vize-Captain, nun reichts gerade noch für den Mannschaftsrat. Was hält Stocker von dieser Degradierung durch Marcel Koller? «Das ist die Entscheidung des Trainers, aber Fabian ist ein wichtiger Teil der Mannschaft. Seine Meinung ist gefragt.»

Er wolle als Captain für alle Teamkollegen ein offenes Ohr haben, versichert Stocker. Vor allem für die jungen Spieler. «Meine Vorstellung von diesem Amt ist, dass jeder kommen kann, wenn ihn etwas stört. Dass ich den Jungen so helfen will, wie mir einst geholfen wurde, als ich als junger Spieler in die erste Mannschaft gekommen bin.»

Stocker hat in Basel Ivan Ergic als Captain erlebt, Franco Costanzo, Marco Streller und Marek Suchy. Von jedem Einzelnen hat er etwas mitgenommen. «Es erfüllt mich mit Stolz, solche Namen zu hören. Mit Pipi Streller hatte ich sicher die intensivste Zeit. Aber auch Ivan, Franco und Marek waren beeindruckende Persönlichkeiten.»

Dass er nun Captain ist, sei das Tüpfli auf dem i seiner Karriere. Über 300 Spiele hat Stocker für Basel absolviert und zehn Titel gewonnen. «Ich glaube, mein Leistungsausweis ist nicht der schlechteste», sagt der Krienser. Gleichwohl sei es «eine Riesenehre», die Binde zu tragen. Er habe schon gegen Ende der Rückrunde gespürt, dass er in der kommenden Saison eventuell Captain werden würde. «Die Gespräche mit Marcel Koller waren immer offen und ehrlich», sagt Stocker.

Er sieht sich selbst als Verbindungsmann zwischen Mannschaft und Trainer. «Wenn jemand unzufrieden ist, dann soll er das direkt ansprechen», sagt Stocker.

Und sich nicht wie im vergangenen Dezember hinter dem Rücken des Trainers bei Präsident Bernhard Burgener beschweren, wie es Teile der Mannschaft getan haben.

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