Presseschau

Blick vom 16.07.2019

Christine wäscht selbst Gegner-Trikots

Egal wie es dem FCB auf dem Feld läuft – in der Waschküche läufts immer. Dafür sorgt Christine Castioni. Die Wäschefrau ist Teil eines Dreierteams, das im Joggeli aus dreckiger Wäsche wieder saubere macht. Nach jedem Training fallen fünf bis sechs Waschgänge an. «Wenns kälter ist, sinds nochmals bis zu drei mehr», sagt sie. Dazu kommen noch unzählige Waschgänge für die Junioren und Frauen und wie beim BLICK-Besuch vom Kids-Camp des FCB.

Selber einsammeln in der Profi-Garderobe muss Castioni die dreckigen Utensilien nicht. «Der Materialwart bringt die Wäsche aus der Kabine zu mir, dann wird sie sortiert und gewaschen», sagt die treue FCB-Helferin, die schon bald 30 Jahre in der rot-blauen Waschküche steht. Nach Spielen findet sie zuweilen auch fremde Trikots vor, die auf dem Platz getauscht wurden. «Die wasche ich einfach mit», sagt die Baslerin.

Klar, dass auch Ungewolltes in den Maschinen landet. «In den Hotel-Trainern sind immer wieder Handy-Kopfhörer in den Hosensäcken», schildert Christine, «oder auch Autoschlüssel und Geld.» Der Besitzer der frisch gewaschenen Geldscheine konnte anhand der aufgedruckten Nummer rasch ausfindig gemacht werden. Für die Autoschlüssel kommen die Spieler dann auch selber leicht panisch in der Waschküche vorbei. Castioni: «Sonst sehen wir die Spieler meistens nur, wenn sie bei uns auf dem Weg zum Mittagessen vorbeigehen und Hallo sagen.»

Sagt das Team auch mal Danke für den treuen Wäschedienst, Valentin Stocker? «Ja, das mache ich von Zeit zu Zeit. Bei uns arbeiten viele Leute im Hintergrund. Es gehört sich, die Wertschätzung zu zeigen. Da ich daheim meine eigene Wäsche wasche, habe ich sowieso Respekt vor Christines Arbeit», sagt der FCB-Captain.

Und wenn Christine frei hat? Dann macht sie daheim ihre private Wäsche. Oder sie schaut ihrem FCB im Stadion zu. «Die Wäsche von den Spielen wird erst am Morgen danach gewaschen», sagt sie und drückt wieder den Start-Knopf. MATTHIAS DUBACH

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