Presseschau

Blick vom 18.07.2019

Serey Die hat bei Koller ausgespielt

Er war einer der Wortführer beim Spieleraufstand

Serey Die (34) hat sich beim FCB zu weit aus dem Fenster gelehnt. Nun ist er bei Trainer Koller untendurch und seine Zukunft ungewiss.

STEFAN KREIS

Im Nachhinein ist man immer schlauer … Noch im September verlängert der FC Basel den Vertrag mit Mittelfeldpuncher Geoffroy Serey Die bis Juni 2020. Seither ist der Mann von der Elfenbeinküste aber bloss noch acht Mal für den Vizemeister aufgelaufen. In der Rückrunde schiebt Marcel Koller den Ivorer zu Neuenburg Xamax ab, wo er ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Klub die Nerven verliert. Erst steigt er völlig übermotiviert in einen Zweikampf. Und als Silvan Widmer sich deswegen beschwert, geht Serey seinem ehemaligen Mitspieler an den Kragen und wird vom Platz gestellt.

Dieser Aussetzer hat die Aktien von Serey Die beim FCB zwar nicht wertvoller gemacht. Hauptgrund, dass er unter Koller keine Rolle mehr spielt, sind aber die Vorkommnisse nach der 1:3-Pleite gegen YB im Dezember. Fast die gesamte Mannschaft marschierte damals hinter dem Rücken des Trainers zum Präsidenten ins Büro. Serey Die war laut BLICK-Informationen schon kurz nach der YB- Pleite einer der Wortführer gegen den Trainer.

Schon mit Sousa gabs Zoff

Kein Wunder deshalb, dass das Tischtuch zwischen Koller und dem Mittelfeldspieler zerschnitten ist. Kein Zufall, dass der besagte YB-Match sein letzter im FCB-Dress war.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Serey mit einem FCB-Trainer überwirft. Im Winter 2015 legt sich der emotionale Mittelfeldspieler mit Paulo Sousa an, gibt diesem vor versammelter Mannschaft Kontra. Als Sousa ihn aus der Kabine schmeissen will, weigert sich der Mittelfeldspieler. Erst als der damalige Sportdirektor Georg Heitz in die Garderobe kommt, verlässt Serey Die den Raum. Beim Hinausgehen ruft er dem Trainer diese Worte hinterher: «Siehst du? Er darf mir sagen, dass ich gehen soll – du nicht.»

Es sind die Abschiedssätze des Ivorers, kurze Zeit später folgt der Abgang nach Stuttgart. Dort bleibt Serey Die knapp 18 Monate ehe er wieder zum FC Basel zurückkehrt. Dort ist Sousa mittlerweile Geschichte, unter dessen Nachfolgern Urs Fischer und Raphael Wicky spielt Serey dann wieder eine wichtigere Rolle. Auch unter Koller kommt er zu Beginn regelmässig zum Einsatz. Bis er sich gegen den Trainer stellt und den Machtkampf verliert.

Wie es nun mit Serey Die weitergeht, ist unklar. Mit der Elfenbeinküste scheiterte er beim Afrika-Cup im Viertelfinal im Penaltyschiessen, verschoss dabei selber den entscheidenden Elfer.

Derzeit befindet er sich in den Ferien. Ob der FCB einen Abnehmer für den bald 35-Jährigen finden wird? Es wäre wohl die eleganteste Lösung für alle.

Zurück