Presseschau

Basler Zeitung vom 19.07.2019

Und sonst könnte man ja noch...

Rotblauer Sparfuchs

Schlappe fünf Millionen Franken sind dank den Tipps des rotblauen Sparfuchses seit dem Beginn des Trainingslagers am Tegernsee eingespart worden. Jedenfalls wären sie das, hätte der FC Basel all jene Vorschläge umgesetzt, die in dieser Rubrik zusammengetragen wurden.

Wer nun denkt, das sei viel zu wenig, wenn doch bis zum Ende des Kalenderjahrs 21 Millionen Franken eingespart werden müssen, der hat recht – und auch nicht. Denn klar war ja von Beginn weg, dass der FC Basel seine Ausgaben nur dann um eine derart horrende Summe wird senken können, wenn er an den Transferausgaben des Vorjahrs und an den Salären der Spieler schraubt.

Ein Teil dieser Arbeit ist bereits getan. Marek Suchy ist weg. Carlos Zambrano ist weg. Und mit Omar Alderete und dem Ablöse- (aber gewiss nicht Handgeld-) freien Kemal Ademi sind lediglich zwei neue Spieler verpflichtet worden. Wenn es dabei bleibt, dann wird der FCB im Vergleich zu 2018 gegen 14 Millionen Franken an Ablösesummen und Agenten-Provisionen einsparen. Und auch die Salärsumme müsste sich mit den erwähnten Abgängen und den zu erwartenden Lösungen im Falle von Geoffroy Serey Die und Aldo Kalulu am Ende um eine, vielleicht zwei Millionen Franken gesenkt haben.

Trotzdem lohnt es sich, noch ein paar gut gemeinte Tipps im Köcher zu haben. Es könnte ja sein, dass der FCB doch noch Zuzüge tätigt. Oder aber auch, dass er auf der Einnahmenseite nicht wie budgetiert reüssiert: Was, wenn zum Beispiel abermals ein europäischer Herbst verpasst wird? Was, wenn man sich mit dem BSC Young Boys keinen Zweikampf liefert und die Zuschauerzahlen weiter sinken, während die No-Show-Raten steigen? Für diesen oder jenen Fall, in dem der Kasse ein nicht kalkuliertes Loch droht, gibt es vom Sparfuchs noch die eine oder andere Idee, die man umsetzten könnte – beginnend bei einem Vorschlag, der von einem Leser kam:

Kuzmanovic verkaufen. In der Umsetzung ist das sehr schwierig. Denn einfach verkaufen geht nicht. Sondern nur mit Zustimmung des Spielers. Und dieser war schon vor einem Jahr nicht bereit, seinen Vertrag aufzulösen. Sondern beharrte darauf, jeden Rappen seines Jahressalärs von rund 1,5 Millionen Franken auch einzustreichen. Doch wer weiss? Vielleicht findet sich ja ein günstiger Moment?

Kuzmanovic verletzt melden. Es ist die realistischere der beiden Massnahmen. Und eine, die aktuell gerade zum Zug kommt, leidet der Mittelfeldspieler doch an einem Wirbelbruch und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Den Lohnanteil für diese Zeit übernimmt die Versicherung. Und wenn man sich dies so überlegt, würde das durchaus etwas Spielraum geben, auch wenn man sich dadurch nicht gerade auf dem legalen Weg befindet. Sicher ist: Je mehr Verletzte, desto mehr Lohn muss nicht selbst berappt werden. Wobei das in Anbetracht der langen Verletztenliste des Vorjahres Fragen nach der tatsächlichen Salärsumme im 2018 aufwirft.

Fans zähmen. «Zämme stark» heisst einer der Slogans unter der Führung von Präsident Bernhard Burgener. Und Zusammenhalt ist auch gefragt, wenn es ums Sparen geht: Deshalb sollte unbedingt an die Fans appelliert werden: null Pyros in den Stadien, keine Verwüstungen bei der SBB und auch sonst nichts darf vorkommen, was den Club eine Busse kosten könnte. Es ist eine Massnahme mit langfristiglukrativer Perspektive: Halten sich alle FCB-Fans nämlich über mehrere Jahre daran, könnten irgendwann auch die Kosten des jeweiligen Polizei-Aufgebots gesenkt werden.

Aufpasser heimschicken. Der FCB hat sie nie gebraucht, als er erfolgreich war – und er braucht sie nun, da er weniger Erfolg hat, erst recht nicht: Die Aufpasser aus der clubeigenen Security, welche die Mannschaft am einen oder anderen Cup-Auswärtsspiel oder bei anderen Anlässen abschirmen, wo der Kontakt zu den Fans sehr eng sein kann. Wir sind in der Schweiz. Und da gibt es nur einen Star: Roger Federer. Selbst der kommt übrigens ohne Leibwächter an den FCB-Match

Eingesparter Betrag: 1 460 000 Fr.

Total der BaZ-Tipps 6 550 960.36 Fr.

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