Presseschau

Blick vom 24.07.2019

Das tut weh, FCB!

Auswärtssieg innert vier Minuten vergeigt

Dank gnadenloser Effizienz führt der FCB bis kurz vor Schluss. Dann setzt sich die individuelle Klasse der Holländer durch.

STEFAN KREIS AUS EINDHOVEN

Es läuft die 85. Minute, als PSV-Coach Mark van Bommel komplett die Nerven verliert. Wie von Sinnen geht er auf den vierten Offiziellen los, weil dieser eine geplante Auswechslung verzögert haben soll.

Grund für den Unmut des Holländers ist aber nicht der Schiri, sondern der FC Basel. Der hat soeben das 2:1 erzielt und hat das, was van Bommel zu jenem Zeitpunkt verliert: Nerven. Zwei Chancen, zwei Tore! Erst setzt sich Albian Ajeti kurz vor der Pause überragend gegen seinen Gegenspieler durch, dann trifft Innenverteidiger Omar Alderete per Kopf und lässt den Schweizer Vizemeister von der nächsten Runde träumen.

Doch die Basler haben die Rechnung ohne das fantastische Publikum in Eindhoven gemacht. 31 000 peitschen ihre Mannschaft trotz Rückstand nach vorne, Lammers trifft per Kopf zum Ausgleich. Ausgerechnet jener Mann, den van Bommel schon früher hatte einwechseln wollen und weswegen er sich so tierisch aufgeregt hatte.

Trotz Ausgleich ist der PSV-Coach noch immer angefressen, will mehr. Und als Malen in der 93. Minute per Hacke eine Gutierrez-Flanke über die Linie bugsiert, gibts kein Halten mehr. Weder bei van Bommel noch bei den Anhängern der Holländer.

3:2! Mit diesem Resultat hat der holländische Vizemeister am nächsten Dienstag alle Trümpfe in der Hand, um den FCB zu eliminieren und in der nächsten Runde der CL-Quali auf die Österreicher von LASK Linz zu treffen.

FCB-Torschütze Albian Ajeti erklärt nach Match-Ende gegenüber Teleclub: «Am Schluss waren die Konzentration und die Kraft weg, die Müdigkeit war da. Wir müssen eine bittere Pille schlucken, die extrem weh macht.» Die Basler stehen trotz zwei Auswärtstoren vor dem Aus. Zwar würde dem FCB ein 1:0-Sieg zuhause im Joggeli reichen, doch Eindhoven ist in der Offensive am Ende wohl zu gut bestückt, um ohne eigenen Treffer zu bleiben.

Obwohl der PSV mit Top-Skorer Luuk de Jong 32 Saisontreffer an Sevilla verloren hat, verfügt er mit Steven Bergwijn, Hirving Lozano, Donyell Malen und Bruma noch immer über Spieler, die ein Duell dank ihrer individuellen Klasse im Alleingang entscheiden können.

«Nichtsdestotrotz können wir auf die Leistung und das Auftreten in Eindhoven stolz sein», sagt ein tapferer Ajeti.

Trotz Niederlage lebt die Hoffnung, im Rückspiel doch noch was reissen zu können.

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