Tages-Anzeiger vom 24.07.2019
Die Basler geben im Hinspiel der 2. Runde der Champions-League-Qualifikation innerhalb von vier Minuten eine perfekte Ausgangslage aus der Hand und verlieren gegen den PSV Eindhoven 2:3.
Tilman Pauls, Eindhoven
Das letzte Spiel im Europacup hat der FC Basel am 30. August 2018 gegen Apollon Limassol bestritten. 327 Tage ist das jetzt her, eine ungewohnt lange Zeit für einen Verein wie den FCB. Und das war ja auch ein Grund, warum die Basler am Montagmorgen mit einer ordentlichen Portion Ungewissheit in die Niederlande gereist sind. Zumal auf dem langen Weg in Richtung Champions League mit dem PSV Eindhoven gleich zu Beginn ein stark einzustufender Gegner auf die Basler wartete.
Und dann? Dann stand es kurz vor dem Schlusspfiff im fast vollen Philips Stadion plötzlich 2:1 für die Basler. Und vieles erinnerte an einen dieser typischen Europacup-Abende der Basler, die inzwischen ja schon deutlich länger zurückliegen als nur 327 Tage.
Die späten Gegentore
Vieles lief in diesem Spiel für den FCB, der die frühe Führung der Gastgeber aus der 14. Minute kurz vor der Halbzeit durch Albian Ajeti ausgeglichen hatte. Und in der 79. Minute durch Omar Alderete sogar in Führung gegangen war.
Doch dann kamen die fatalen 240 Sekunden, die aus einem typischen Europacup-Abend einen missratenen machten.
Der kurz zuvor eingewechselte PSV-Stürmer Sam Lammers erzielte in der 89. Minute das 2:2 für Eindhoven. Und in der 93. Minute gelang Donyell Malen mit der Hacke auch noch das 3:2. Plötzlich waren die Basler um ihre perfekte Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche gebracht.
Reaktion nach der Pause
Eindhoven hatte das ganze Spiel über die besseren Chancen, war auch das gefährlichere Team.
Vor der Halbzeit fanden die Basler kaum einmal Räume in der gegnerischen Abwehr und hatten Mühe mit den schnellen Stürmern des Gegners. Sie hatten auch etwas Glück, dass PSV nicht alle seine Chancen konsequent zu Ende spielte und eine höhere Führung verpasste. Aber dass die Basler in diesem Duell nicht chancenlos sein werden, das zeigte das Hinspiel in den Niederlanden auch.
Die Mannschaft von Trainer Marcel Koller zeigte nach dem 4:1 beim Saisonstart gegen Sion auch in den Niederlanden eine gute Reaktion auf die Führung des Heimteams. Sie festigte sich und nahm Eindhoven nach der Halbzeitpause gar ein bisschen die Lust, sein aufwendiges Spiel fortzusetzen. Das wird dem Team Mut machen für die Partie am kommenden Dienstag.
Noch ist alles möglich
Das 2:3 ist nicht das Ergebnis, das die Basler sich erhofft hatten. Erst recht nicht nach diesem Spielverlauf und nach der Führung kurz vor Schluss. Und trotzdem ist im Rückspiel nächste Woche im St.-Jakob-Park alles möglich, um diese Hürde zu überspringen.