Sonntagsblick vom 28.07.2019
FCB-Niederlage: Bammel vor Van Bommel
Der zweite Rückschlag im dritten Saisonspiel. Nach der 1:2-Niederlage gegen St. Gallen nimmt FCB-Coach Marcel Koller alle Schuld auf sich.
MARTIN ARN
Als Schiedsrichter Jaccottet um 20.51 Uhr die Partie abpfeift, gibt es Pfiffe von den Rängen im St. Jakob-Park. Ein paar halbleere Bierbecher fliegen aufs Feld. Der FCB steckt nach dem dritten Saisonspiel und der zweiten Niederlage in Folge – man muss es so brutal sagen – bereits wieder in der Krise. Und Trainer Marcel Koller nimmt die Schuld, noch bevor er gefragt wird, auf sich: «Ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe», sagt Koller. Er habe gedacht, dass einige Spieler schon weiter seien. Doch er verpokert sich!
Koller schont vor dem Champions-League-Quali-Rückspiel vom Dienstag gegen PSV Eindhoven Captain Stocker, Balanta, Zuffi, Ajeti, Van Wolfswinkel und zunächst auch Fabian Frei.
Es ist offensichtlich: Koller hat Bammel vor PSV-Coach Mark van Bommel und dessen pfeilschnellen, laufstarken Spielern. Der FCB-Trainer begründet die Tatsache, dass er eine bessere B-Elf aufs Feld schickt, damit, dass man am letzten Dienstag ein sehr intensives Spiel bei 38 Grad hatte und am nächsten Dienstag wiederum ein intensives Laufspiel anstehe.
38 Grad waren es am Samstagabend im St. Jakob-Park nicht. Und intensiv gelaufen sind vor allem die Gegner aus St. Gallen, die den 2:1-Sieg keineswegs gestohlen haben. «Wenn man in Basel gewinnt, dann darf man schon ein wenig stolz sein», sagt St. Gallens Trainer Peter Zeidler mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Besonders angetan ist Zeidler von seinem Mittelstürmer Cedric Itten. «Cedric hat Eigenschaften, die sich jeder Trainer wünscht.»
Itten, der sich vor fast einem Jahr, am 23. September, einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, ist der Matchwinner. Zuerst reagiert er nach einem Eckball am schnellsten. Und nachdem der FCB durch Kemal Ademi früh in der 2. Halbzeit ausgeglichen hat, ist es erneut Itten, der einen Penalty verwandelt.
Ein Elfer, von dem Eray Cömert sagt, es sei gar keiner gewesen. «Ich habe den Gegenspieler nicht berührt.» Weswegen Cömert vehement eine Videoüberprüfung der Szene fordert. Ref Jaccottet verzichtet darauf. Für ihn war die Szene klar. Denn den Ball spielt Cömert gegen Guillemenot ganz sicher nicht.
Wie auch immer: Dieses 1:2 ist ein herber Rückschlag für die Basler vor dem so wichtigen Rückspiel gegen den PSV. Koller hat in dieser Partie aber immerhin die Gewissheit erhalten, dass Samuele Campo nicht ansatzweise die Qualitäten von Luca Zuffi oder Eder Balanta mitbringt und dass Kevin Bua am Flügel ganz sicher kein valabler Ersatz für Valentin Stocker ist.