Presseschau

Blick vom 30.07.2019

Der FCB in der «Heusler-Falle»

KOMMENTAR

FELIX BINGESSER Chefredaktor Sport

Es gibt wichtige Spiele, es gibt ganz wichtige Spiele, und es gibt Schicksalsspiele. Ein solches bestreitet der FC Basel heute gegen Eindhoven. Kommt er weiter, dann wartet mit den biederen Österreichern aus Linz eine kleinere Hürde. Bevor man in den Playoffs die Chance hat, nochmals in die Champions League zu kommen.

Ganz entscheidend aber: Schaltet man Eindhoven aus, dann ist man garantiert schon in der Gruppenphase der Europa League. Unabhängig davon, wie es in der Qualifikation zur Champions League weitergeht. Die Gruppenphase der Europa League bringt zwar nicht den ganz grossen Geldsegen. Aber sie wäre auch mehr als nur ein Trostpflästerchen.

Der FCB braucht die Millionen. Zwingend. Denn er strampelt immer verzweifelter in der «Heusler-Falle». Unter der Führung des erfolgreichen Präsidenten ist man zum Umsatzmonster im dreistelligen Millionenbereich gewachsen. Zum Klub mit europäischer Ausstrahlung. Aber das Monster hat Hunger und muss gefüttert werden. Mit Geld. Mit sehr viel Geld.

Verpasst man den Coup gegen Eindhoven, dann muss man in die Qualifikation zur Europa League. Scheitert man auch dort so peinlich wie im Vorjahr, muss man das Kader radikal entschlacken. Fehlende Millionen aus dem internationalen Wettbewerb und weniger Zuschauereinnahmen können nur mit Spielerverkäufen kompensiert werden. Das verbliebene Tafelsilber muss verscherbelt werden. Sonst gibts ein strukturelles Defizit von über 30 Millionen. Droht dem FCB mittelfristig der Sturz in die helvetische Mittelmässigkeit? Dahin, wo sich der FC Luzern und der FC St. Gallen tummeln? Das heutige Spiel liefert eine erste Antwort.

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