Tages-Anzeiger vom 31.07.2019
Champions League Der FCB setzt sich in der Qualifikation dank eines 2:1-Heimsiegs gegen Eindhoven durch. Nächster Gegner Richtung Königsklasse ist Linz. Bereits sicher haben die Basler einen Platz in der Europa League.
Tilman Pauls, Basel
Silvan Widmer sackte umgehend auf den feuchten Boden. Albian Ajeti schaffte es immerhin noch, seine müden Arme irgendwie in die Höhe zu strecken. Und Taulant Xhaka hatte plötzlich wieder genug Energie, um seinen Trainer in die Luft zu heben und ein paar Meter durch den St.-Jakob-Park zu tragen. Es waren drei unterschiedliche Ansätze, an deren Ursprung bei allen drei FCB-Spielern die riesige Freude über den 2:1-Sieg im Rückspiel gegen den PSV Eindhoven stand.
Es war ja nicht einfach irgendein 2:1 gegen irgendeinen PSV Eindhoven. Es war ein Sieg, der den Baslern kurz nach dem Auftakt in das neue Fussballjahr bereits das erste Saisonziel sichert: den europäischen Wettbewerb.
Das 2:1 ist gleichbedeutend mit dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League und damit auch den rund acht Millionen Franken, die der FCB fest eingeplant hat. Es ist ein Sieg, der Auswirkungen auf das weitere Transfer-Verhalten des Clubs hat: Denn mit der Aussicht, eventuell sogar die Champions League zu erreichen, rücken Abgänge von Spielern wie Albian Ajeti oder Jonas Omlin wieder in etwas weitere Ferne. Aber in erster Linie war dieser Sieg gegen Eindhoven natürlich der Beweis, dass die Basler noch immer für eine Portion Magie im europäischen Wettbewerb zu haben sind. Nach dem 2:3 im Hinspiel und angesichts des starken Gegners aus Holland war der FC Basel als Aussenseiter in dieses Spiel gestartet. Aber die Basler machten gleich zu Beginn klar, dass sie nicht einfach so auf ihre Nacht verzichten würden.
Am Mittwoch gehts weiter
Der FCB war bereits in der 8. Minute in Führung gegangen, mit einem Tor, das man sich gerne für die wichtigen Spiele aufbewahrt: Eray Cömert beschleunigte einen indirekten Freistoss an die Unterkante der Latte, von dort prallte der Ball ins Tor. Der Verteidiger krönte damit eine Startphase, wie man sie vom FCB schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Zwar gelang Eindhoven mit dem ersten konsequent vorgetragenen Angriff der Ausgleich. Doch die Basler blieben weiter aktiv und zeigten wohl ihr bestes Spiel unter Trainer Marcel Koller. Belohnt wurde der Einsatz, als Ricky van Wolfswinkel in der 68. Minute das entscheidende Tor zum 2:1 erzielte, das die Basler in den Europacup bringt und auf die zweite von drei Stufen auf dem Weg in die Königsklasse befördert.
Da geht es umgehend weiter. Bereits am kommenden Mittwoch können die Basler Zuschauer sich auf das nächste Spiel in Europa freuen, wenn der LASK Linz in den St.-Jakob-Park kommt, wo der FCB gestern eine weitere Nacht erlebte, die man im europäischen Geschichtsbuch des Clubs verewigen wird.