Schweiz am Wochenende vom 03.08.2019
Nach dem Sieg gegen Eindhoven soll dem FC Basel gegen Thun der Spagat zwischen Liga und Europacup besser gelingen als zuletzt.
Nach dem aufwühlenden Spiel gegen Eindhoven am Dienstagabend kehrt der FC Basel am Samstag bereits wieder in die nüchterne Realität der Super League zurück. Die Basler sind am dritten Spieltag zu Gast im Berner Oberland beim FC Thun. Am Freitag stand allerdings immer noch das Spiel gegen die Niederländer im Zentrum des Interesses. Ein Spiel, das auch an FCB-Trainer Marcel Koller nicht spurlos vorbeiging. Bis um vier Uhr habe er sich nochmals die Partie betrachtet und analysiert. Nachdem er sich drei Stunden Schlaf gegönnt hatte, zeigte er der Mannschaft am nächsten Morgen gleich die wichtigsten Szenen. «Ich hatte gar nicht gross Zeit, den Sieg zu geniessen», so Koller. Und für mehr Schlaf sei er sowieso zu vollgepumpt mit Adrenalin gewesen.
Der Wunsch nach Blumen nach dem ersten Jahr Basel
Marcel Koller hatte im Verlauf der Woche nicht nur wegen des Sieges gegen Eindhoven, sondern auch wegen eines persönlichen Jubiläums Grund, zu feiern. Am Freitag vor genau 365 Tagen wurde er Trainer des FC Basel. Darauf angesprochen witzelte Koller: «Bekomme ich nun einen Blumenstrauss?» Doch den gab es zumindest beim wöchentlichen Mediengespräch nicht.
Nach den positiven Ereignissen der letzten Tage gilt es jetzt aber wieder den Fokus auf die heimische Liga zu richten, insbesondere nach der letzten Meisterschaftsniederlage gegen den FC St. Gallen. «Wir müssen schauen, dass wir dranbleiben und die drei Punkte mitnehmen», so Koller. Eine Hauptaufgabe vor dem Spiel gegen Thun wird es sein, die Mannschaft auf den Spagat zwischen den emotionalen europäischen Spielen und den alltäglichen Meisterschaftsaufgaben vorzubereiten. Ein Nachlassen verzeiht es auch bei einem schwächeren Gegner nicht, denn dann «wird das Ergebnis wieder auf die andere Seite kippen», erläutert Koller. Deswegen sei von Anfang an wieder maximale Konzentration gefordert. Helfen könne dabei aber der hart erkämpfte Erfolg vom vergangenen Dienstag, denn dieser «gibt zweifelsfrei Kraft», wie Koller betont.
Beim Aufeinandertreffen mit dem FC Thun wird der Trainer erneut die Rotationsmaschinerie betätigen, wenn auch nicht ganz so fest wie noch gegen St.Gallen. Bereits sagen lässt sich, dass Kemal Ademi dieses Mal nicht zu den reinrotierten Spielern zählen wird, da er aufgrund einer im letzten Meisterschaftsspiel erlittenen Schulterverletzung ausfällt. Seine Rückkehr auf den Fussballplatz hängt dabei vom Heilungsverlauf ab, wird aber erst in einigen Wochen erwartet.
Auch Thun hat jetzt englische Wochen
Nicht nur der FC Basel steht vor einer englischen Woche, sondern auch der FC Thun. Für sie steht am Donnerstagabend mit dem Qualifikationsspiel für die Europa League gegen Spartak Moskau der vorläufige Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Gut möglich, dass Thun-Trainer Marc Schneider am Wochenende ebenfalls die eine oder andere Veränderung in der Mannschaftsaufstellung vornehmen wird. Unabhängig davon erwartet Marcel Koller einen unangenehmen Gegner, der trotz namhafter Abgänge Schwierigkeiten bereiten kann. Diese Abgänge betreffen in erster Linie die beiden besten Thuner Torschützen der vergangenen Saison: Dejan Sorgic und Marvin Spielmann. Dafür können die Berner Oberländer auf die Dienste der Neuzugänge Simone Rapp und des kürzlich von GC verpflichteten Ridge Munsy zählen.
Simon Leser