Basler Zeitung vom 06.08.2019
Die Basler könnten in den Playoffs zur Champions League auf Dynamo Kiew oder Club Brügge treffen. Die Frage stellt sich allerdings, ob sie den Weg in Richtung Königsklasse mit oder ohne Albian Ajeti bestreiten.
Tilman Pauls
Die FCB-Spieler waren nach einer kurzen, knackigen Trainingseinheit gerade wieder in der Kabine, als sie erfuhren, wohin die Reise durch Europa sie in den nächsten Tagen noch führen könnte. Wenn die Basler sich diese und nächste Woche in den Duellen gegen den Linzer Athletik-Sport-Klub durchsetzen, treffen sie in den Playoffs zur Champions League nämlich entweder auf Dynamo Kiew oder Club Brügge.
Es sind Vereine, bei denen ein Basler Einzug in die Champions League nicht unmöglich wirkt. Aber es sind auch zwei Gegner, bei denen man keinesfalls von einem Sieg ausgehen kann. Kiew verfügt fast schon traditionell über ein talentiertes Team, auch wenn in der aktuellen Ausgabe weniger klingende Namen zu finden sind als auch schon. Und auch Brügge verfügt über ein Kader, dessen Wert mit immerhin knapp 100 Millionen Euro veranschlagt wird.
Und trotzdem konnte der FCB gestern auch ein bisschen Losglück für sich beanspruchen. Immerhin treffen die Basler nicht auf den FC Porto, der auf dem Weg in die Königsklasse auch noch hätte warten können.
Kalulu nach Wales
Dass die FCB-Reise durch Europa ohne Aldo Kalulu stattfindet, ist seit einigen Wochen klar. Der 23-Jährige spielte schon in den letzten Testspielen vor dem Auftakt in die neue Saison keine Rolle mehr. Dann erklärte Ruedi Zbinden, dass man sich um eine Lösung für den Flügelstürmer bemühe. Und in der Vorwoche bestätigte der Sportchef definitiv, dass Kalulu diese Saison nicht für den FCB spielen wird. Nachdem in den letzten Wochen vieles darauf hindeutete, dass Kalulu nach Frankreich wechselt, ist nunklar, dass er seine Karriere in England fortsetzen wird. Oder besser gesagt: In Wales. Bereits am Sonntag wurde Kalulu mit seinen Beratern in Swansea gesichtet. Der Club aus der zweithöchsten englischen Liga übernimmt Kalulu leihweise für eine Saison und besitzt zudem eine Kaufoption. Damit ist der FC Basel dem Ziel eines 25-Mann-Kaders wieder einen Schritt näher gekommen und spart durch die Leihe des Franzosen zudem noch Lohnkosten.
Keine Reise durch Europa
Mit Geoffroy Serey Die hat man einen weiteren Spieler, dessen Abgang in den nächsten Wochen erwartet wird. Es könnte die Basler aber auch noch ein Spieler verlassen, von dem man sich aktuell gar nicht unbedingt trennen will: Albian Ajeti.
West Ham United ist noch immer auf der Suche nach einem Stürmer, ehe die Transferperiode auf der Insel in dieser Woche endet. Und auf der Liste steht laut Berichten des «Blick» offenbar auch der Basler Angreifer. Die Engländer sollen bereit sein, rund zehn Millionen Franken zu investieren. Die Mischung aus wenigen Stürmern im Kader und wenig Zeit bis zum Transferschluss machen es möglich. Und damit könnte der FCB auf einen Schlag die Summe einnehmen, die er an Transfererlösen anvisiert.
Aus finanzieller Sicht wäre es für den Club ein interessantes Geschäft. Aber aus sportlicher Sicht? Ajeti war in der letzten Saison bester Torschütze der Basler und hat in den drei Einsätzen in dieser Saison bereits vier Skorerpunkte gesammelt. Es wäre ein Abgang, der kaum zu kompensieren wäre.
Für Albian Ajeti wäre im Fall eines Wechsels zu West Ham allerdings auch klar, dass er diese Saison nicht mehr durch Europa reisen würde.