Blick vom 07.08.2019
Verliert der FCB seinen gefährlichsten Stürmer?
Als Top-Torjäger der beiden letzten Jahre ist Albian Ajeti (22) Basels Lebensversicherung. Aber wie lange noch? Die Premier League lockt.
MARTIN ARN UND STEFAN KREIS
Als die Basler Spieler am Dienstagvormittag mit dem Velo vom St. Jakob rüber zu den Trainingsplätzen radeln, ist auch Stürmer Albian Ajeti (22) dabei. Basels bester Torschütze der letzten zwei Jahre, der auch in dieser Saison schon wieder zwei Tore erzielt und zwei vorbereitet hat, stand am letzten Samstag in Thun nicht im Aufgebot. Die Innenseite des Oberschenkels zwickt. Zufall oder Absicht? Der Basler Mittelstürmer wird derzeit jedenfalls heftig vom Premier-League-Klub West Ham umgarnt. Die Londoner wollen Ajeti für 10 Mio. Franken auf die Insel locken. Der Spieler selber wäre einem Wechsel wohl nicht abgeneigt.
Aber der FCB ist vorderhand nicht bereit, jenen Mann ziehen zu lassen, der in der abgelaufenen Saison 32 Skorerpunkte (21 Tore, 11 Vorlagen) gebucht hat. Jedenfalls nicht für die genannte Summe. Für den FCB ist Ajetis Marktwert deutlich höher. Zudem rechnet man fest damit, dass sich dieser noch deutlich steigert, wenn Ajeti weiterhin für die Nationalmannschaft aufgeboten wird und der FCB in dieser Saison auf europäischem Parkett für Furore sorgen sollte.
In Basel denkt man immer noch daran, dass man Mohamed Elyounoussi vor einem Jahr für 20 Mio. an Southampton verkauft hat. In etwa so viel möchte der FCB dereinst auch für Ajeti lösen.
Marcel Koller will sich an der gestrigen Pressekonferenz nicht zur Situation seines Goalgetters äussern. Ajetis Einsatz sei fraglich, sagt er lediglich. «Verletzungsbedingt», wie er auf Nachfrage präzisiert.
Zu den Avancen von West Ham will sich der Trainer nicht äussern.
Klar vor Van Wolfswinkel
Ajetis Fehlen gegen den LASK heute Abend würde den FCB schmerzen. Im Moment hat er gegenüber Ricky Van Wolfswinkel klar die Nase vorn, allein schon aufgrund seiner Physis und seines Durchsetzungsvermögens.
Dass der FCB freiwillig auf Ajeti verzichtet, um einen möglichen Deal mit West Ham nicht zu gefährden, ist kaum vorstellbar. Auch wenn die Zeit sehr drängt: Das Transferfenster der Premier League schliesst morgen Abend um 18 Uhr.
Basel ist zwar auf Transfereinnahmen angewiesen. Doch dass man nicht gleich beim erstbesten Angebot schwach wird, hat sich im Fall von Torhüter Jonas Omlin gezeigt. Das 5-Mio.-Angebot aus Augsburg haben die Basler Verantwortlichen mit einem müden Lächeln quittiert.