Presseschau

Basler Zeitung vom 08.08.2019

Zu wenig Busse und Trams an FCB-Spielen

Ärgernis Wer nach einem Fussballmatch im St.-Jakob-Park mit dem ÖV nach Hause will, braucht Geduld, weil die BVB nicht genügend Trams und Busse zur Verfügung stellen.

Nach der gestrigen Champions-League-Qualifikationspartie des FCB gegen LASK dürften sich wieder einige geärgert haben, während sie auf den 36er-Bus warteten. Nach jedem Match melden sich Leser bei der BaZ und schimpfen über die BVB, die zu wenig Trams und Busse zur Verfügung stellten.

So auch nach dem gut besuchten Spiel vergangene Woche gegen Eindhoven: «Nach dem Match mit gegen 30000 Zuschauern hatte es keinen 36er-Bus, der ins Gundeli und Neubad fuhr», erzählt ein Betroffener. Erst nach 20 Minuten sei ein einziger Bus gekommen. Doch damit war der Ärger im vollen Bus nicht zu Ende. «Er fuhr nur bis zur Station Dorenbach, weil er wieder zurück musste, um weitere Passagiere zu holen», sagt der FCB-Fan. Normalerweise würden mehrere Busse auf die Stadionbesucher warten, glaubt der ÖV-Nutzer, und er enerviert sich: «Es war klar, dass viele Zuschauer den Match anschauen würden. Wie planen die BVB? Es war auch nicht das erste Mal, dass keine Busse kommen.»

Schilderungen wie diese gelangen immer wieder an die Redaktion. Und sie sind korrekt. Die BVB bestätigen auf Anfrage, dass sie für die FCB-Spiele seit dieser Saison gerade noch die Hälfte der Busse und Trams zur Verfügung stellen für den Abtransport der Menschenmassen – also jeweils nur noch sechs Busse und Trams statt wie früher je zwölf.

Die BVB sagen, dass sie wegen des Personalmangels nicht mehr Kurse besetzen könnten. «Über den Personalmangel und die damit verbundenen Dienstausfälle haben wir im Juni umfassend informiert», teilt das Unternehmen mit. In besagter Mitteilung heisst es, dass die Situation sicherlich noch bis Ende Jahr andaure. Dass aber die Kurse an den FCB-Spielen halbiert wurden, steht nirgends.

BVB entschuldigen sich

Kunden beklagen auch die mangelnde Information durch die BVB. Diese teilen dazu mit: «Die Kundeninformation vor Ort beim St.-Jakob-Park wie auch an den Standorten Brüglingerstrasse und Lehenmatt erfolgte wie gewohnt. Die Information, dass die Einsatzbusse bis zum Dorenbach fahren (und nicht wie gewohnt bei der Thomaskirche wenden), erfolgte durch unsere Fahrdienstmitarbeitenden.»

Der Personalmangel ist also derart gravierend, dass Efforts, wie etwa für Spiele des FCB, nicht mehr gestemmt werden können. «Uns ist bewusst, dass dies sehr unangenehm ist für unsere Fahrgäste, und wir können uns für die damit verbundenen Unannehmlichkeiten nur entschuldigen», so die BVB.

Die BVB intensivieren zurzeit die Rekrutierung von Fahrern. 100 neue Mitarbeiter sollen bis 2020 ausgebildet werden, und, so die Hoffnung der BVB, die Situation verbessern. Wie lange auch damit der Engpass im St. Jakob noch anhält, ist unklar.

Joël Hoffmann

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