Presseschau

Blick vom 08.08.2019

Ein Transfer zur Unzeit

KOMMENTAR

STEFAN KREIS Fussball-Reporter

Reisende soll man nicht aufhalten. Wechselwillige ebenfalls nicht. Albian Ajeti wollte weg. Verständlicherweise. London, Welthauptstadt des Fussballs. Premier League, die attraktivste Liga auf dem Planeten. Wer kann da schon Nein sagen?

Dass der FCB bereit ist, seinen Top-Stürmer für knapp 12 Millionen (inkl. Bonuszahlungen) ziehen zu lassen, ist ebenso nachvollziehbar. Die Finanzen sind knapp, der Klub ist auf Transfereinnahmen angewiesen. Noch vor einem Jahr hätte man bloss ein Drittel der aktuellen Summe für den Angreifer bekommen. Und: Niemand weiss, wie sich Ajetis Marktwert in Zukunft entwickelt hätte, wäre ihm der England-Traum verwehrt worden.

Der Stürmer seinerseits hat nicht vergessen, dass er in der letzten Rückrunde bloss die Nummer 2 hinter Ricky van Wolfswinkel war. Schon damals liebäugelte er mit einem Abgang. Hätte sich Ajeti nach dem geplatzten Wechsel hängen lassen, wäre er jetzt vielleicht nur noch die Hälfte wert.

Und doch: Der Ajeti-Deal ist ein Transfer zur Unzeit! Für den FCB, weil der Klub mitten in der Champions-League-Quali seinen treffsichersten Stürmer verliert.

Aber auch für Ajeti selbst, der bei West Ham nur Backup hinter Sébastien Haller (25) und Chicharito (31) sein dürfte und seinen Abgang aus Basel schon bald bereuen könnte.

Sowohl der FCB als auch Ajeti könnten den Transfer schon bald bereuen.

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