Blick vom 14.08.2019
1:3 – Basel taucht gegen den LASK
Was für eine Schmach! Der FCB fliegt gegen kämpferische, aber keineswegs überragende Linzer raus.
MARTIN ARN , LINZ
In der 38. Minute liegt nicht der Ball, dafür aber Valentin Stocker im Tor der Linzer. LASK-Goalie Schlager verspekuliert sich nach einer Okafor-Flanke. Stocker steht zwei Meter vor dem Tor einschussbereit, wird aber zuerst von Renner in den Rücken geschubst und dann auch noch vom LASK-Hüter von den Beinen geholt. Selbst für den ORF-Experten Herbert Prohaska ist es «ein Doppel-Foul». Doch Ref Aghayew aus Aserbaidschan lässt weiterlaufen.
Es ist vielleicht die Schlüsselszene in diesem Spiel, das beide Teams mit grossem Einsatz und Aggressivität führen, wobei der LASK physisch halt erneut die klar stärkere Mannschaft ist – wie schon im Hinspiel.
Dabei beginnt der FCB recht druckvoll. Schon in der 11. Minute trifft Ademi mit einem Kopfball nur die Latte, und auch Alderete bringt den Nachschuss nicht unter. Die Basler sind im Vergleich zum Hinspiel verbessert, aber gegen diese österreichischen Kraftbolzen, die vor 14 000 fanatischen Zuschauern 90 Minuten lang fighten, hätte es eine richtig starke Leistung gebraucht. Und die hat der FCB an diesem Abend vor allem in der 2. Halbzeit nicht gebracht! Auch wenn Ademi in der 80. Minute die Linzer Führung aus der 59. Minute ausgleicht.
Erinnerungen ans Hinspiel
Der LASK kommt dadurch jedoch nicht ins Wanken. Im Gegenteil: Die Oberösterreicher schiessen gegen Basler, die nun ihre Abwehr entblössen, kurz vor Schluss das zweite und in der Nachspielzeit auch noch das dritte Tor.
Der FCB wird sich zu Recht ärgern. Und zwar hoffentlich nicht in erster Linie über den Schiedsrichter und den nicht gepfiffenen Penalty. Sondern darüber, dass man vor einer Woche im Hinspiel den Kampf zu wenig angenommen hat und sich vor eigenem Publikum mit einem pomadigen Auftritt derart blamiert hat. Der angerichtete Schaden war nicht mehr gutzumachen. Es gibt zum zweiten Mal keine Champions-League-Sterne für den FCB. Doch die hätte Kollers Mannschaft angesichts von lediglich einer guten Halbzeit auch nicht verdient.