NZZ vom 16.08.2019
Eingriff wegen eines Aneurysmas im Gehirn nötig
cov. · Er wirkte vollkommen gesund und gefasst, aber Ricky van Wolfswinkel hat einen ernstzunehmenden Eingriff vor sich. In einem Video erklärte der Stürmer des FC Basel ruhig, was er vor sich hat: einen Eingriff am Gehirn.
Alles begann vergangene Woche im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen LASK (1:2). In der Schlussphase erlitt der Niederländer eine schwere Gehirnerschütterung. Doch die bevorstehende Operation hat nichts damit zu tun. Vielmehr: Sie war sein Glück im Unglück. Denn bei den darauffolgenden Untersuchungen entdeckten die Ärzte ein Aneurysma im Gehirn – eine Art Ballon in einem Blutgefäss. Van Wolfswinkel hatte nie Symptome für ein solches gehabt. Wie lange es bereits in seinem Kopf ist, wissen die Ärzte nicht. Gewiss ist, dass es entfernt werden muss. Ein Aneurysma kann platzen und Hirnblutungen oder einen Hirnschlag auslösen. «Es kann lebensbedrohlich sein», sagt van Wolfswinkel.
Deshalb wird der Stürmer mindestens ein halbes Jahr lang ausfallen. Es könnte gar ein Jahr daraus werden, alles hängt davon ab, wie schnell die Heilung verläuft. Damit gerät der FC Basel auf den Offensivpositionen noch ein Stück stärker unter Druck. Der Topskorer Albian Ajeti wurde bereits an West Ham verkauft. Und mit van Wolfswinkel fehlt dem FCB nun der zweite Goalgetter in der Hierarchie. Schon vor zwei Jahren war der 30-Jährige früh mit einem Fussbruch ausgefallen. Damals musste Basel reagieren und Ajeti aus St. Gallen zurückholen. Auch jetzt sind nicht übermässig viele Stürmer neben dem Neuzugang Kemal Ademi und dem Youngster Afimico Pululu im Kader vorhanden. Gedanken an einen Ersatz für Ajeti müssten schon davor vorhanden gewesen sein, jetzt umso mehr.