Presseschau

Blick vom 24.09.2019

David Degen gilt als Kritiker von Coach Koller

Jetzt ist er FCB-Mitbesitzer

Hammer beim FC Basel! David Degen (36) kauft zehn Prozent des FC Basel. Spannend dabei ist: Der ehemalige Spieler-Berater gilt als Kritiker von Trainer Marcel Koller.

Andreas Böni

Der FC Basel vermeldet, dass David Degen (36) beim FC Basel einsteigt. Der fünffache Meisterspieler kauft zehn Prozent der Aktien von Präsident Bernhard Burgener (62) und wird Verwaltungsrat der FCB Holding.

Pikant daran: In der Fussballer-Szene weiss man, dass Degen als Kritiker von Basel-Trainer Marcel Koller und auch dessen Assistenten Thomas Janneschitz und Carlos Bernegger gilt. Dies überrascht nicht unbedingt, wenn man Degens Nähe zu Marco Streller kennt.

Und es ist ebenso wenig überraschend, dass sich der Konflikt an einem Spieler entzündete. Koller setzte nie auf Degen-Klient Aldo Kalulu (23), den Streller für knapp zwei Millionen Franken von Olympique Lyon holte.

Berater-Tätigkeit birgt Konfliktpotenzial

Degen, Ex-Legionär von Borussia Mönchengladbach, selbst will sich nicht zu seinem Engagement äussern. Er möchte dies in einer Medienrunde des Klubs nachholen. Dann wird er sich bestimmt auch zu seiner Haltung bezüglich Marcel Koller äussern. Und wie er als Klub-Mitbesitzer des FC Basel mit seinem Zwillingsbruder Philipp und dessen Geschäftsinteressen umgehen will.

David Degen hat zwar per sofort alle Tätigkeiten bei seiner Berater-Agentur «SBE Management» niedergelegt. Dass es aber grosses Konfliktpotenzial bietet, wenn sein Bruder zum Beispiel den hochtalentierten FCB-Nachwuchsstürmer Julian von Moos (18) betreut, liegt auf der Hand.

Denn zwischen die Zwillinge wird nie ein Blatt Papier gehen. David sagte einst beispielhaft, dass eine Frau, die mit ihm zusammen sei, stets mit Philipp auskommen müsste: «Sonst geht es nicht.» Sein Bruder ergänzt: «Wenn er eine hätte, und ich würde sagen: Dave, die geht nicht. Dann würde es schwierig werden, auch wenn er sie lieben würde. Unsere Zwillings-Kraft ist viel grösser als jede Liebe. Wenn eine Frau dem anderen nicht passt, dann hat die Beziehung kaum eine Chance.»

«Kollers Meister-Werk»

Doch die grosse Frage ist, wie die Zusammenarbeit mit Marcel Koller (58) funktionieren wird. Aber vielleicht erinnert sich Degen daran, was er am 12. September 2015 in seiner Kolumne «Degen sticht» in der Aargauer Zeitung schrieb. Damals lobte er Koller, der österreichischer Nationaltrainer war, in den Himmel. Der Titel seiner Kolumne: «Kollers Meister-Werk».

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