Presseschau

Blick vom 02.12.2019

Vizemeister schlägt Meister rot und blau

Drei schallende Ohrfeigen für YB

Der FCB lässt in den Zweikämpfen die Muskeln spielen und schickt YB mit einer schmerzhaften Tracht Prügel zurück nach Bern.

STEFAN KREIS

Taulant Xhaka (28) hat ein fettes Grinsen im Gesicht, als er nach dem Spiel in die Katakomben kommt. Draussen skandiert die Kurve seinen Namen, die YB-Fans quittierens mit Pfiffen. Und Xhaka? Der platzt fast vor Stolz. «Wir wollten dem Publikum etwas zurückgeben», sagt der Basler Mittelfeldspieler. Es sei Zeit gewesen für einen Sieg gegen YB. Nur einmal konnte der FCB in den vergangenen 13 Duellen gegen die Berner gewinnen, umso grösser ist nun die Freude. «Wir haben dagegengehalten und verdient gewonnen», sagt Xhaka.

Dagegengehalten. Es ist die Untertreibung der Saison. Der FCB lässt von der ersten Minute an seine Muskeln spielen, Alderete gewinnt Sekunden nach Anpfiff das erste Kopfballduell gegen Nsame. Nach 13 Minuten stehts 2:0. Erst wuselt sich Edon Zhegrova mit einer feinen Finte durch den Berner Strafraum und bedient Cabral. Dann schlenzt Kevin Bua einen Eckball auf den Kopf von Omar Alderete. Der verschuldet kurz darauf nach einem Ballverlust zwar fast den Anschlusstreffer, ist aber trotzdem der beste Mann auf dem Feld.

Sinnbild der überragenden kämpferischen Leistung der Basler. Keinen Ball geben die Hausherren verloren. Um jeden Einwurf wird gestritten, um jeden Zentimeter gekämpft. YB hat keinen Stich – und wird von den Bebbi rot und blau geschlagen.

Rennen um Meistertitel ist wieder voll lanciert

«Die Eigenmotivation der Spieler war aufgrund der Kulisse und des Gegners sehr hoch», sagt FCB-Trainer Marcel Koller hinterher. Oder anders gesagt: In die Motivationskiste musste er vor dem Spiel nicht greifen. Vor allem nicht für Xhaka, der in Abwesenheit des gesperrten Valentin Stocker die Binde trägt und sich auf dem Feld förmlich zerreisst. «Natürlich hat mich das extra heissgemacht», sagt der 28-Jährige, dessen Grinsen mit jeder Minute fetter wird.

Es ist die Mimik eines Siegers, der weiss, dass das Rennen um den Meistertitel wieder voll lanciert ist. Nur noch einen Punkt liegt der FCB hinter dem Leader aus der Hauptstadt.

Zum Rückrundenauftakt kommts in Bern bereits zur Revanche. Ob YB dann besser dagegenhalten wird?

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