Presseschau

Blick vom 29.06.2020

Ademi erlöst Basel!

Erstes Tor nach 231 Tagen

STEFAN KREIS (TEXT) UND TOTO MARTI (FOTO)

In der 64. Minute geschieht das, was kaum einer der rund 1000 Zuschauer im Joggeli für möglich gehalten hätte: Der FC Sion schiesst doch tatsächlich aufs gegnerische Tor! Am Ende stehts 28:3 nach Schüssen. 12:0 nach Ecken, aber nur 2:0 nach Toren. Weil die Basler bis kurz vor Schluss im Abschluss sündigen. Hätte der Vizemeister gegen diese ultradefensiven Walliser Punkte liegen gelassen, es wäre der helle Wahnsinn gewesen.

Der Fussballgott aber trägt an diesem Nachmittag rotblau, Kemal Ademi erlöst seine Elf vier Minuten vor Schluss per Kopf. «Dafür hat mich der FCB im Sommer verpflichtet», sagt Ademi nach dem Spiel gewohnt selbstbewusst. Dabei hat der Mann aus Herisau AR am 11. November zum letzten Mal gejubelt, vor 231 Tagen.

Er sei «zwei, drei Mal» auf seine Tor-Misere angesprochen worden, sagt Ademi. Gezweifelt habe er aber selten. «Mir war bewusst, dass ich meine Chance irgendwann wieder kriegen werde und dann bereit sein muss.» Ademis Pech: Hinter dem überragenden Cabral bleibt dem 1,96-m-Hünen meist nur die Jokerrolle.

Sion im Abstiegssumpf Während der FCB dank Ademi nach wie vor fünf Punkte hinter dem Leader-Duo aus Bern und St. Gallen liegt, steckt der FC Sion weiterhin ganz tief im Abstiegssumpf.

Spielt die Mannschaft von Coach Paolo Tramezzani so wie im Joggeli, dann kommen sie dort auch nicht mehr raus. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Luan können die Walliser nach vorne kaum für Entlastung sorgen, werden regelrecht erdrückt von der rotblauen Übermacht.

28 Schüsse Richtung Sion-Tor? Eine erschreckende Zahl. Goalie Kevin Fickentscher siehts trotzdem positiv. Man habe bis kurz vor Schluss hinten die Null gehalten. Auf dieser Leistung könne man aufbauen.

«Wir haben Herz gezeigt, sind solidarisch aufgetreten», so der 31-jährige Captain. Es sind dies zwar Dinge, die es im Abstiegskampf braucht.

Wer aber offensiv so harmlos agiert wie gegen den FCB, sich hinten einigelt und vorne rein gar nichts riskiert, der steht am Ende trotzdem meistens mit leeren Händen da.

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