Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 16.09.2020

Der plötzliche best case für alle Seiten

Kommentar

Céline Feller, Basel

Gefühlt war er ja schon weg. Die Verhandlungen Valentin Stockers mit dem FC Luzern waren öffentlich geworden. Luzern hat nun auch endlich das nötige Kleingeld, um den Captain des FC Basel zu holen und vor allem zu entlöhnen. Und dann kommt plötzlich die Meldung, dass Stocker den FCB nicht verlässt, sondern diesem viel mehr noch zwei Jahre länger als bis zu seinem eigentlichen Vertragsende im Sommer 2021, erhalten bleibt.

Die Unterschrift Stockers ist ein Zeichen an die Fans, aber eben nicht nur. Es ist auch eines, dass Stocker ein kluger Zeitgenosse mit cleverem Agenten ist und wohl wusste, was publik gewordene Gespräche mit dem FCL – auch noch kurz vor Saisonstart – auslösen würden: öffentlichen Druck. Nicht auf ihn, sondern auf die Basler Vereinsführung, die bislang keine Anstalten gemacht hatte, mit ihrem Captain über dessen Zukunft zu reden. Und nun plötzlich eingelenkt und reagiert hat. Ganz schnell.

Wieso? Weil die Führung Wohlwollen der Fans braucht. Bald werden die neuen Jahreskarten verkauft, bald dürfen wieder Anhänger ins Stadion. Und bald steht die GV an. Die Führung scheint vor dem mit Spannung erwarteten Anlass die Wogen glätten zu wollen. Der Verbleib des Captains ist dabei die bestmögliche Schlagzeile für den um Identifikation ringenden Verein. Es ist wohl aber auch der best case für den Spieler, der kaum irgendwo sonst einen vergleichbaren Vertrag bekommen hätte.

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