Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 28.09.2020

«Wir haben Fehler gemacht, aber nichts Falsches»

Gegenüber Radio SRF äussert sich FCB-CEO Roland Heri über Kritik, die Aktion «Yystoo» und einen neuen Sportchef.

Er steht fast so sehr in der Kritik wie der Präsident des FC Basel: CEO Roland Heri. In den vergangenen Wochen hat er sich nicht dazu geäussert, nun hat er am gestrigen Sonntag in einem Gespräch mit Radio SRF Stellung bezogen. «Natürlich ist es nicht lustig, wenn ich meinen Familiennamen auf einem Plakat an der Wettsteinbrücke hängen sehe. Da gibt es auch Grenzen für mich», gibt Heri zu. Er spricht jene Plakate an, die überall in der Stadt zu sehen sind und den CEO sowie Präsident Bernhard Burgener dazu auffordern, den Verein zu verlassen. Am allermeisten störe ihn an den öffentlichen Bekundungen aber, dass der FCB in Mitleidenschaft gezogen werde. «Selbstzerfleischung» nennt es Heri gar, was aktuell in Basel passiere.

Ein gewisses Verständnis habe er aber dafür: «Schliesslich haben wir nicht nur für positive Schlagzeilen gesorgt in der letzten Zeit. Wir haben Fehler gemacht, aber nichts Falsches.» Für den CEO ist auch wichtig, dass man die Entscheide im Kontext sieht. Als Burgener den FCB übernahm, «war der Apparat zu aufgebläht». Dass die Fans dennoch vieles nicht goutieren und sich seit dieser Woche gar in einer organisierten Gruppe namens «Yystoo füre FCB» formieren und Änderungen wünschen, begrüsst Heri: «Ich finde es eine tolle Aktion und freue mich darauf.» Die Personen hinter Yystoo stünden für konstruktiven Dialog, «und das ist auch meine Schiene und das, was wir jetzt ganz dringend brauchen». Man müsse wieder ein Wir-Gefühl entwickeln.

Ein Austausch mit den Initianten der Aktion habe es aber noch nicht gegeben. «Sie sind noch nicht direkt auf uns zugekommen. Wir wollen nicht sagen, dass wir nur glücklich sind, wenn man kritisch über uns schreibt», sagt Heri.

Im Verlauf des Gesprächs erläutert Heri weiter, dass es noch kein Datum für die GV gäbe, man sich dort aber ebenfalls einen Dialog erhoffe. Ausserdem gibt Heri preis, was zuletzt verschwiegen wurde: Wer in der Kommission sitzt, welche in Abwesenheit eines Sportchefs die Entscheide trifft. Es sind dies Heri, Burgener, Nachwuchschef Percy van Lierop, Alexander Staehelin (Bereich Entwicklung und Strategie) sowie natürlich Trainer Ciriaco Sforza. Ob es dereinst einen Sportchef geben werde, sei nicht entschieden und «momentan nicht die prioritäre Frage», so der CEO des FC Basel. (cfe)

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