Presseschau

Blick vom 12.05.2021

Legende Karli darf bleiben

Die drängendsten Fragen zur Zukunft des FCB

David Degen ist nun der starke Mann bei Rotblau. Was hat er vor? Wer geht? Wer bleibt? Blick gibt die Antworten.

STEFAN KREIS

Weil ihm der FCB am Herzen liegt. Er hätte Krieg führen können, wenn er Krieg gewollt hätte, sagte der scheidende FCBPräsident. Aber das sei nicht im Sinn des FCB gewesen. Dass sogenannte «Fans» eine Burgener- Puppe angezündet haben und einen Schweinekopf vor der Geschäftsstelle platzierten, wird ebenfalls zu Burgeners Entscheidung beigetragen haben.

Wird David Degen neuer Mehrheitsaktionär?

Nein. Im Moment übernimmt Degen zwar das gesamte Aktienpaket von Bernhard Burgener. Aber in Zukunft gibt es keinen Mehrheitsaktionär mehr. In den nächsten Wochen wird ein Teil der Aktien unter anderen an die neuen Verwaltungsräte Johannes Barth, Marco Gadola und Andreas Rey weiterverkauft.

Bleibt Patrick Rahmen Trainer?

Ja. Degen hat ein klares Bekenntnis zu Rahmen abgegeben. «Wir gehen mit diesem Trainer in die neue Saison», sagt er.

Wer muss nun um seinen Job zittern?

CEO Roland Heri. Der ist bei vielen FCB-Fans so beliebt wie ein Zürcher Südkurvengänger. Viel spricht deshalb dafür, dass der 62-Jährige seinen Sessel räumen muss. David Degen sagt: «Es werden in den kommenden Wochen Gespräche geführt, dann werde man kommunizieren. » Weiter mit an Bord bleibt Klub-Ikone Karli Odermatt. Odermatt hatte Degen in den letzten Wochen öffentlich hart attackiert, trotzdem bleibt er dem FC Basel erhalten. Wohl als Botschafter. Degen sagt dazu: «Er ist eine Ikone. Und solche Leute müssen wir einbinden.»

Wird David Degen jetzt Sportchef?

Nein. Das hat der ehemalige FCB-Profi schon vor Wochen dementiert. Er wolle aber einen Sportchef installieren. Er selbst dürfte im Verwaltungsrat für das Sportliche zuständig sein und dem Klub eine neue Philosophie vermitteln. Im Raum steht der attraktive Fussball der Red-Bull-Schule.

Warum wird Reto Baumgartner VR-Präsident der Holding?

Damit die Fans einen Fürsprecher haben. Baumgartner ist von der rotblauen Basis akzeptiert und könnte es schaffen, die vielen offenen Wunden zu verarzten. Als ehemaliger Profi (Basel, Wettingen) kennt Baumgartner das Geschäft. Und er ist auch in kommunikativer Hinsicht ein Mehrwert für den Klub. Baumgartner ist bereits Präsident des Vereins FC Basel. Und vom Organigramm her bald der oberste FCB-Exponent.

Ist der Centricus-Deal noch ein Thema?

Nein. Degen sagt klar: «Centricus ist definitiv vom Tisch».

Woher kommt das Geld?

Das ist nicht bekannt. David Degen betonte vor Wochen, dass er die 16,5 Millionen Franken für den Kauf von Burgeners Aktien aus dem eigenen Sack bezahlt habe. Wie er die kommenden Jahre finanzieren will, verrät der 38-Jährige noch nicht. Nur so viel: Die Sparschraube wird angezogen, Löhne werden reduziert. «Wir müssen wieder demütiger werden», sagt Degen. Nur so viel ausgeben, wie man einnehme.

Im Millionenbusiness Fussball kein einfaches Unterfangen.

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