Presseschau

Blick vom 08.02.2023

Zu viele mit einer Basler Vorgeschichte

KOMMENTAR ANDREAS BÖNI Stv. Chefredaktor Sport

Der FC Basel entlässt Alex Frei. Am Ende ist die Amtszeit des gescheiterten Trainers vor allem eines: ein grosses Missverständnis.

Freis grosses Problem war erst mal, dass er keine Punkte geholt hat. Platz 7 in der Super League, ein Punkteschnitt von 1,16 – das ist zu wenig mit diesem Kader, in dem eigentlich viel Qualität steckt. Sein Umgang mit den Führungsspielern wirkte konzeptlos. Erst setzte man auf Fabian Frei, dann entmachtete man ihn. Dann setzte man auf Taulant Xhaka, nur um auch ihn wieder zu entmachten und erneut auf Fabian Frei zu setzen. Auch kommunikativ schadete es ihm, gefühlte acht Mal nach einer Niederlage die Schuld auf sich zu nehmen.

Man muss Frei zugutehalten, dass sein Team in der Conference League überwintert und im Cup-Viertelfinal steht. Aber menschlich stand alles von Anfang an unter einem schlechten Stern.

Da sind einfach zu viele Basler im Konstrukt, die gemeinsam eine Geschichte und Emotionen haben. Die im eigenen Saft schmoren. Dazu kam mit Heiko Vogel eine weitere Figur der FCB-Geschichte, die bisher mehr durch Phrasendrescherei als durch Inhalt auffällt. Und auch David Degen zieht bei der Wahl von Frei einen Schuh raus.

Frei war Degens Wunschlösung. Natürlich konnte man ihn holen nach dem Winterthur-Aufstieg, aber vielleicht war er als Trainer noch zu grün für dieses Projekt. Es kann gut sein, dass man nun einen erfahrenen Mann für diese junge Mannschaft braucht. Interessante Namen wie Peter Bosz, Alfred Schreuder, André Breitenreiter oder Adi Hütter (siehe Seite 12) gibts genug.

Aber es sollte ein Name von aussen sein. Die Basler Liaison, sie war zu schön, um wahr zu sein – und sie ist gescheitert.

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