bz Basel vom 16.04.2025
Eigentlich sollte es ein Fussballfest werden am Ostermontag: Um 16.30 Uhr empfängt der FC Basel Yverdon-Sport im finalen Spiel der Regular Season. Danach wird die Liga geteilt. Dass der FCB als Leader in die Meisterrunde steigen wird, ist bereits klar. Die Basler haben die letzten vier Spiele gewonnen, weisen sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Servette.
Doch wie sich nun im Verlauf des Tages abzeichnet, wird das Fest einen kleinen Makel haben: Der FC Basel kassiert für die Partie in der 33.?Runde wohl eine Sektorensperrung. Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, doch bestätigen Quellen dieser Zeitung, die sich mit Informationen des «Blicks» decken, die Sperre. Diese wird verhängt, weil nach dem 4:0-Sieg des FCB über den FC Zürich am Samstag eine Auseinandersetzung stattfand. In den sozialen Medien kursieren Videos des Vorfalls. Rund 100 Beteiligte sind zu erkennen, die aufeinander einprügeln. Es wirkt mehr abgesprochen denn zufällig.
Bei solchen Auseinandersetzungen tritt jeweils das Kaskadenmodell in Kraft. Am Dienstagmorgen fand die entsprechende Anhörung statt. Anhand der Sperre ist klar, welcher Stufe des Kaskadenmodells der Vorfall zugeordnet wird: Aufgrund der sichtbaren Gewalt ist dies Stufe 3. Diese tritt in Kraft bei Auftreten von «Gewalt gegen Personen mit Verletzungsfolge». Ob Personen verletzt wurden, ist jedoch offiziell noch nicht bestätigt.
FCB äussert sich erst nach Bekanntwerden des Strafe
Die Konsequenzen bei Stufe 3 sind festgehalten im Kaskadenmodell: Sektorenschliessung der Fankurve. Für mindestens ein, maximal zwei Spiele. Hinzu kommt eine Bewährungsphase von fünf Partien.
Ebenfalls eine Folge ist der sofortige Stopp des Ticketverkaufs. Der FCB, der für die Partie vom Montag mit vielen Zuschauenden rechnet, hatte schon vor diesem Vorfall und in der Hoffnung auf ein volles Joggeli die Galerie geöffnet. Genau dort, aber auch in anderen Sektoren, waren Fans ab dem Aufkommen der Thematik dabei, sich Tickets zu kaufen, damit sie im Falle einer Sperrung der Muttenzerkurve trotzdem ins Stadion gehen können. Dies schreiben diverse Anhänger in den sozialen Medien.
Eine Südkurven-Sperrung droht derweil nicht. Gegenüber der «Basler Zeitung» erklärt der FCZ, dass «kein Aufgebot für eine Anhörung» eingegangen sei. Der FC Basel will sich nach der offiziellen Bestätigung des Strafmasses äussern.
Dass eine Sektorensperrung auch in Basel möglich ist, obschon der Kanton nicht Mitglied des Hooligan-Konkordats ist, hatte Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann im Oktober erklärt. Allfällige Sektorensperrungen würden, so Eymann, gestützt auf das kantonale Polizeigesetz erlassen. Folglich wäre eine rechtliche Grundlage für Sektorensperrungen auch in Basel gegeben. (cfe)