Presseschau

Basler Zeitung vom 07.09.2005

Mladen Petric über kleine Tricks und grosse Träume

FCB-Spieler des Monats beantwortet Fragen der baz-Leser
Christoph Kieslich

Mladen Petric erfreute sich beim FC Basel einer blendenden Form, als er mit einer Muskelverletzung aus dem Rennen geworfen und unter anderem in Bremen schmerzlich vermisst wurde.

Dass der gebürtige Zürcher im August nichtsdestotrotz «Spieler des Monats» in der baz-Bewertung geworden ist, wird ihn kaum getröstet haben. Die Fragen der baz-Leser beantwortete der 24-Jährige dennoch sehr gerne und kündigte unter anderem an, dass mit einer Rückkehr im besten Fall schon am Sonntag im Spiel bei GC zu rechnen ist.

Nicolai Balint, Allschwil: Wie haben Sie es weggesteckt, dass Sie sich ausgerechnet vor einem wichtigen Spiel erneut verletzt haben?

Mladen Petric: Es wird mich nicht gross zurückwerfen. Ich habe Selbstvertrauen, fühle mich stark und eventuell reicht es ja schon am Sonntag wieder für einen ersten Einsatz. Dann wird es vielleicht nicht gerade eine Explosion geben, aber ich werde schnell wieder auf dem Level sein.

Christoph Schweizer, Oberwil: Für mich ist die Geschichte mit dem angezündeten FCB-Schal vergessen. Sie haben sich entschuldigt, und nun leisten Sie in Rotblau Hervorragendes. Trotzdem gibt es immer noch ein paar Pfiffe, selbst wenn Sie ein Tor schiessen. Wie gehen Sie damit um?

Genau gleich wie am Anfang. Das wird es immer und überall geben, und es gibt keinen Spieler auf der Welt, der nur Freunde hat. Ich bin froh, wie es jetzt ist, und ich spüre, dass ein grosser Teil der Fans hinter mir steht.

Melanie Ott, Basel: Würden Sie noch einmal zum FCB wechseln?

Ja.

Katharina Ott, Basel: Was hat Ihnen in Zürich gefehlt, was Sie hier haben?

Basler Läckerli.

Oliver Schneider, Binningen: Haben der Verlust von Kléber und die Turbulenzen um den Abgang von Gimenez Auswirkungen oder schweisst so etwas zusammen?

Es sind sicher super Fussballer, die wir verloren haben. Es wird schwer werden, Kléber links zu ersetzen, aber wir haben grosses Potenzial in der Mannschaft, gerade auch im Angriff.

Melanie Ott: Ihr Nationalteam steht im Moment auf Platz eins. Werden wir Sie nächstes Jahr in Deutschland spielen sehen?

Ich hoffe es. Das Wichtigste ist, dass ich an meine guten Leistungen anknüpfe und mich weiter steigere. Und wenn ich mit dem FC Basel im Uefa-Cup für Furore sorgen kann, dann wird der Nationaltrainer nicht an mir vorbeischauen können.

Katharina Ott: Ist es für Sie etwas Besonderes, gegen GC zu spielen?

Es ist immer speziell, zumal ich aufgrund von Verletzungen mit Basel gegen meinen alten Club erst einmal dabei sein konnte - beim 8:1 letztes Jahr, als ich auch mein erstes Tor für den FCB erzielt habe. Man trifft in einem solchen Spiel auf Leute, die man zum Teil jahrelang kennt, und denen will man zeigen, dass man es besser kann und zum besseren Club gewechselt ist. Und so ein Klassiker wie GC-FCB ist natürlich auch für die Fans wichtig.

Melanie Ott: Neben dem Fussballspielen greifen Sie ab und zu in die Zauberkiste. Kann man Sie auch für einen Auftritt engagieren?

Nein, eigentlich nicht. Ich mache das aus Spass und für die Familie oder Kollegen. Im Trainingslager in der Türkei habe ich mal eine Vorführung gemacht, und ich lasse im Mannschaftsbus mal einen Geldschein verschwinden. Magier und Illusionisten wie David Copperfield haben mich von kleinauf fasziniert. Vor zwei Jahren habe ich begonnen, Kurse auf einer Zauberschule zu nehmen, und jetzt übe ich kleine Tricks so lange, bis sie möglichst perfekt sitzen.

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