Presseschau

Luzerner Zeitung vom 30.03.2019

Bereit für Häberlis nächsten Ex-Verein

Luzern empfängt heute (19 Uhr) den FC Basel. Ein besonderes Spiel wird es für FCL-Trainer Thomas Häberli, der während fünfeinhalb Jahren beim FCB als Trainer und Talentmanager tätig war.

Daniel Wyrsch

Thomas Häberli (44) gilt in Bern bei YB als früherer Kultspieler. Doch auch in Basel beim FCB hat der Ballwiler seine Spuren hinterlassen. «Basel eröffnete mir super Möglichkeiten, ich erlebte dort schöne fünfeinhalb Jahre. Ich denke, ich habe dem Verein auch etwas zurückgegeben», sagt Häberli. Der Ex-FCB-Profi sammelte in Basel Erfahrungen als U21-Trainer, Talentmanager, Assistenztrainer und Spielerentwickler. Häberli ist dafür dankbar, darum bezeichnet er nicht nur YB, sondern auch Basel als eine «Herzensangelegenheit».

Dazu kommt die Nähe zum Team, das macht das heutige Aufeinandertreffen für ihn besonders. «Am 15. Dezember war ich in Sion noch in der Basler Garderobe. Ich kenne alle, habe eine lange Geschichte mit den Spielern, vor allem mit den jungen.»

Schon in Basel mit seiner Art bei den Profis angekommen
Der Krienser FCB-Routinier Valentin Stocker (29) schwärmte in unserer Zeitung von den guten Gesprächen mit Häberli und dessen Tipps. Offensichtlich ist der FCL-Coach mit seiner menschlichen Art auch am Rheinknie gut angekommen. Für Häberli gehörte der persönliche Austausch zu seinem Job als Spielerentwickler. «Ich habe eigentlich mit allen Spielern ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Darum freue ich mich speziell auf diese Begegnung.»

Trotzdem verliess der Luzerner vor drei Monaten Basel. Herrschten Dissonanzen mit FCB-Chefcoach Marcel Koller? Häberli verneint: «Wir hatten keine Probleme in der Zusammenarbeit.» Im Januar habe er sich bei Koller, dem Staff und der Mannschaft verabschiedet. «Das war wichtig für mich und für sie.» Ausser einem Telefonat mit Koller habe es seither keinen Kontakt mehr gegeben, heute treffen sie sich wieder. «Auch auf dieses Wiedersehen freue ich mich.»

Von der sportlichen Führung um Marco Streller in Basel wurde kritisiert, dass Häberli ein Theoretiker sei. Beim FCL wäre man nach den ersten fünf Pflichtspielen ohne Niederlage (drei Siege, zwei Unentschieden) nicht darauf gekommen: Der Ballwiler ist viel mehr als ein auf die Partien vorbereiteter Pragmatiker mit Herz und Verstand rübergekommen. Häberli zu Strellers Feststellung: «Das muss ich eigentlich nicht gross kommentieren, die Frage ist immer, wer eine Arbeit beurteilt und wie nahe diese Person dabei ist. Wenn er denkt, ich sei ein Theoretiker, dann ist das okay. Der Begriff ist ja nicht nur negativ behaftet.»

Ist für Häberli der Basel-Match die Gelegenheit, es den Kritikern zu zeigen? «Ich habe ja gesagt, dass ich endlich die Chance bekomme, dabei hilft mir die Zeit.» Für Luzern wird es schwierig, die Ungeschlagenheit unter Häberli zu wahren. Drei harte Brocken warten nächste Woche: Zuerst kommen Basel (2.) und YB (1.), dann muss der Tabellenfünfte zu Sion (8.). Häberli: «Das wird eine happige Woche. Nun gehen wir ins erste Spiel und schauen, was dabei herauskommt.»

Der FCL hat im Cup YB 4:0 besiegt. Ist gegen Basel ein solcher Exploit wieder möglich? Erfolgscoach Häberli: «Das war ein nahezu perfektes Spiel. Man kann nicht erwarten, dass es wieder so läuft. Aber wir sind bereit, haben Selbstvertrauen getankt.» Und: «Wenn wir unsere Leistung 100 Prozent abrufen und der Gegner vielleicht nicht alles richtig macht, dann können wir jeden Kontrahenten schlagen.»

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