Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 22.05.2019

Schenkt der FCB dem FC Thun jetzt die Europa League?

FCB-Zahl der Woche

Jakob Weber

Sind wir mal ehrlich: Die Saison ist für den FCB gelaufen. Der Cup ist geholt, das zur Winterpause gesteckte Saisonziel damit erreicht. Im Hintergrund werden in diesen Tagen die Weichen für die kommende Saison gestellt. Die beiden verbleibenden Liga-Spiele heute (20 Uhr) in Thun und am Samstag zu Hause gegen Xamax sind wie so mancher Besuch bei der Schwiegermutter: Man geht halt, weil man muss. Natürlich wollen die Rotblauen auf dem Rasen auch diese Spiele irgendwie gewinnen, doch ihr letztes Hemd werden sie wohl kaum dafür geben.

Aus diesem Grund widmen auch wir uns in dieser Woche dem einzigen verbliebenen Spannungspunkt dieser Super-League-Saison: dem Kampf um Europa. Sechs Teams duellieren sich um die begehrten Ränge 3 und 4. Ihre Vor- und Nachteile sehen Sie rechts. Weil der FCB zwar den Cup gewann, aber in der Champions League-Qualifikation ins europäische Geschäft einsteigen wird, erbt der Dritte der Super League das Startrecht des Schweizer Cupsiegers in der Europa-League-Gruppenphase. Rund vier Millionen Franken sind dadurch garantiert, für jeden Punkt in der Gruppe gibt es rund 230000 Franken obendrauf. Diese Summen stellen für die Schweizer Klubs einen ausserordentlichen Geldsegen dar. Durch die Verschlechterung der Schweiz in der Uefa-Fünfjahreswertung wird der Cupsieger – oder eben der Dritte der Super League – vorerst ein letztes Mal direkt in die Europa-League-Gruppe gespült. Böse Zungen behaupten, der FCB könnte sich heute beim Cupfinal-Gegner Thun bedanken. Die Berner Oberländer wären mit einem Heimsieg einen grossen Schritt näher am europäischen Honigtopf. Basel braucht die Punkte nicht. Der Vierte muss übrigens bis zur Gruppenphase zwei Qualifikationsrunden überstehen. Auf diesem Weg haben es zuletzt nur wenige Schweizer Teams in die Europa League geschafft.

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