Presseschau

Blick vom 25.05.2019

Die grosse Koller-Frage!

Bleibt er oder muss er gehen?

+++ Weiter kein Bekenntnis vom Klub +++ Schon Yakin und Fischer wurden trotz Vertrag entlassen +++ Er sagt: «Ich gehe davon aus, dass ich bleibe» +++

Stefan Kreis

Es ist nicht bekannt, ob sich Urs Fischer gerade ins Fäustchen lacht. Grund dazu hätte der ehemalige Erfolgstrainer des FC Basel genug. Seit seiner Entlassung gehts mit Rot-Blau den Bach hinunter. Fischer geht als Doublesieger, seither hat der FCB zweimal die Meisterschaft verspielt und mit Wicky, Alex Frei und Marcel Koller drei Trainer an die Seitenlinie gestellt.

Folgt nun bald ein vierter? Möglich, denn obwohl Koller von den vergangenen 22 Spielen bloss eines verloren hat, ist ein öffentliches Bekenntnis der Bosse bislang ausgeblieben. «Ich weiss nicht, ob die Klubführung das tun muss. Ich habe hier ja noch einen Vertrag und gehe davon aus, dass ich auch in der kommenden Saison FCB-Trainer bin», sagt Koller.

Dass sich innerhalb der Mannschaft Widerstand gegen ihn formiert hat, ist kein Geheimnis. Im Winter beschwerten sich etliche Spieler hinter dem Rücken des Trainers beim Präsidenten, noch heute gibt es mannschaftsintern einige Stimmen, die Koller lieber heute als morgen loswerden würden.

Unzufriedene Spieler, die über den Trainer motzen, sind beim FCB nichts Neues. Schon Murat Yakin stolperte einst über eine Revolte, legte sich mit Führungsspielern an. Obwohl er Meister wurde und im Europa-League-Halbfinal stand, war Ende Saison Schluss. Auch weil er die Mannschaft spielerisch nicht weiterentwickelt hat, zu wenig Spektakel bot. Etwas, das nun auch Koller vorgeworfen wird.

Der bleibt cool, verweist auf die guten Rückrunden-Resultate, lässt sich selbst dann nicht aus der Reserve locken, als es um den rigiden Sparkurs geht, den die Klubführung in der nächsten Saison fahren will. Rund 20 Millionen willl Boss Burgener sparen. Für Koller etwas, das es zu akzeptieren gilt: «Der Präsident gibt viel Geld für den Klub aus und wir sind bloss Angestellte des Vereins. Damit muss man umgehen können.»

Über eine Million Franken würde die Entlassung Kollers kosten, der noch einen Vertrag bis Juni 2020 hat. Geld, das der FCB zurzeit eigentlich nicht hat.

Nur: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass gültige Verträge keine Jobsicherheit garantieren. Sowohl Murat Yakin als auch Urs Fischer wurden entlassen, obwohl sie noch ein Jahr auf der Lohnliste gestanden hätten. Erstgenannter streitet derzeit mit Sion-Boss Christian Constantin um noch ausstehendes Gehalt.

Und Fischer? Der klopft mit Union Berlin nach dem 2:2 im Barrage-Hinspiel gegen Stuttgart an die Tür zur Bundesliga.

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