Presseschau

20 minuten vom 17.07.2019

FCB vor Bewährungsprobe – Henchoz auf Schleudersitz

ZÜRICH. Noch herrscht bei den zehn Vereinen in der Super League Ruhe. Dies kann sich nach dem Saisonstart rasch ändern.

Löst ein Europa-Out beim FCB erneut Unruhe aus?

Trainer Marcel Koller wurde nicht entlassen. Stattdessen ging Sportchef Marco Streller. Es war das Ende eines hässlichen Machtkampfes, in dem der FCB ein schlechtes Bild abgab. Koller, der bis heute nicht abstreitet, dass er freigestellt wurde, hat keinen Streller mehr im Nacken, aber er muss jetzt zeigen, was er draufhat. Schon ein Europa-Out würde die Führungsqualität Kollers und seine Autorität wieder infrage stellen. Der Knatsch zwischen dem neuen Captain Valentin Stocker und dessen entmachtetem Freund Fabian Frei trägt dann nicht zur Entspannung bei.

Wie lange hält sich Präsident Binggeli zurück?

Den Ligaerhalt schafften die Neuenburger in der Barrage in extremis. Präsident Christian Binggeli heizte den Abstiegskampf zusätzlich an, indem er Trainer Stéphane Henchoz zur «lame duck» degradierte und Neuling Joël Magnin frühzeitig als Trainer für die neue Saison bekannt gab. In der Sommerpause hat Xamax das komplette Kader (28 Veränderungen bisher) umgekrempelt. Namen von SL-erfahrenen Spielern wie Serey Dié sucht man vergebens. Zu allem Übel ist auch Topskorer Raphaël Nuzzolo für drei Spiele gesperrt.

Wer wird die Nummer 1 in St. Gallen?

Der FC St. Gallen holte mit Jonathan Klinsmann Prominenz in die Ostschweiz. Und der richtete gleich eine Kampfansage an die Nummer 1 Dejan Stojanovic: «Es gibt keinen Goalie, der die Nummer zwei sein will.» Die Ausgangslage scheint tatsächlich offen. Trainer Peter Zeidler sagte zu Beginn der Vorbereitung, er beobachte beide genau und werde vor dem Saisonauftakt entscheiden. Im vergangenen Jahr waren Stojanovic und Daniel Lopar auf Augenhöhe gestartet. Zeidler setzte auf den jüngeren Stojanovic. Lopar spielt inzwischen in Australien.

Wie lange hält es Henchoz im Wallis aus?

Nach 286 Tagen und 28 Partien war Murat Yakin in Sitten Geschichte. Nun versucht sich Stéphane Henchoz bei Christian Constantin. Aber auch er ist nicht als einfacher Trainer bekannt. Wann kriegen sich CC und Henchoz erstmals in die Haare? Oder wird die Fitness von Valon Behrami schneller zum Problemfall?

Der Königstransfer war zuletzt oft verletzt und es ist nicht neu, dass er Trainings auslassen muss, um seinen lädierten Körper zu schonen. Bei Teamkollegen kamen seinen Extrawürste – vor allem in schlechten Phasen – nicht immer gut an. EVA TEDESCO

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