Presseschau

NZZ vom 30.09.2019

Der FC Basel besitzt ein grosses Plus in den Strafräumen

Der FC Basel gewinnt 3:0 gegen den FC Luzern. Grosser Anteil am Sieg haben auf der einen Seite der FCB-Stürmer Cabral, der gleich doppelt trifft, und auf der anderen Seite der FCB-Goalie Jonas Omlin, der hinten die Null hält.

Hansjörg schifferli, Basel

Der FC Basel beendete das erste Meisterschaftsviertel im Stil des Leaders. Er bot kein Spektakel, aber eine solide Vorstellung, die auch die drei Tore Differenz zum FC Luzern rechtfertigen. Seit der Heimniederlage gegen St. Gallen Ende Juli hat er in sieben Spielen 19 Punkte gesammelt.

In mancher Beziehung war es ein Klassiker, wie der FCB als Spitzenteam den FCL aus dem hinteren Teil der Tabelle auf Distanz hielt. Die Luzerner spielten optisch nicht mal schlecht, sie hielten vor allem im weiten Mittelfeld zwischen den Strafräumen durchaus mit. Aber sie hatten klare Defizite dort, wo Fussballspiele entschieden werden.

Sie begingen im eigenen Strafraum Fehler, wie sie den Baslern nicht unterliefen. Zwei davon führten zu den ersten Gegentoren, womit der Match de facto nach einer Stunde entschieden war. Das 1:0 erlaubte dem FCB der Luzerner Rechtsverteidiger, Otar Kakabadse aus Georgien. Er verlor den Ball gegen Kevin Bua. Dessen Schuss konnte Torhüter Marius Müller noch abwehren, aber Cabral, der neue Brasilianer im Sturm des FCB, war für den Abstauber zugegen. Cabral nutzte eine halbe Spielstunde später auch den zweiten gravierenden Luzerner Abwehrfehler zu einem Tor. Nach einem Flankenball des Linksverteidigers Blas Riveros überraschte er den Gegenspieler Stefan Knezevic im Schlaf.

Es war ein weiteres Zeichen der physischen Präsenz des 21-jährigen Cabral, der nach dem zweiten Starteinsatz in der Liga schon drei Tore geschossen hat. Er hat ähnliche körperliche Qualitäten wie Kemal Ademi, dessen Verletzung ihm schon schnell Spielzeiten ermöglichte. Ademi löste ihn dann kurz vor Schluss ab und nutzte die wenigen Minuten zum 3:0. Die beiden wirken stark genug, in Basel nach dem Abgang Albian Ajetis und der Verletzung Ricky van Wolfswinkels keine Stürmerprobleme aufkommen zu lassen.

Die zweite Hälfte der Luzerner Defizite war, aus den vorhandenen Torchancen nichts gemacht zu haben. Gewiss, der Basler Goalie Jonas Omlin reagierte zwei-, dreimal sehr gut. Aber wie Francesco Margiotta kurz vor Halbzeit die beste Chance vergab, war fahrlässig. Der Trainer Thomas Häberli liess ihn danach in der Kabine, sein Nachfolger Blessing Eleke war nicht wirkungsvoller. «Wir haben nicht einfach schlecht gespielt», sagte Häberli, «wir wollten auch mitspielen. Aber das ist nur teils gelungen.» Eben nur zwischen den Strafräumen und nicht dort, wo der FCB ein klares Plus hatte, nicht nur, aber vor allem mit Omlin und Cabral. «So können wir unser Selbstvertrauen weiter aufbauen», schmunzelte Trainer Marcel Koller.

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