Presseschau

Basler Zeitung vom 02.12.2019

Bei YB mangelt es an den «elementaren Dingen»

Die Verantwortlichen aus Bern finden nach dem 0:3 deutliche Worte.

Vor ziemlich genau einem Jahr, am 2. Dezember 2018, spielten die Basler ebenfalls im St.-Jakob-Park gegen die Young Boys. Sie verloren damals mit 1:3. Das sah auf dem Papier zwar nicht mehr ganz so brutal aus wie das 1:7 im Stade de Suisse einige Wochen zuvor. Aber die Berner waren den Baslern auch in dieser Partie in allen Bereichen überlegen.

Nach der Partie hatte YB in der Tabelle 19 Punkte Vorsprung auf die Basler. Nach 16 Runden. Die Saison war entschieden.

Heute, 365 Tage später, trennt die beiden Clubs in der Tabelle gerade mal ein Punkt. Und auch auf dem Rasen sind die Teams nicht mehr derart weit voneinander entfernt wie in der letzten Saison. Das liegt zum einen daran, dass der FC Basel in den letzten Monaten an Stabilität gewonnen hat. «Aber es hat zu 50 Prozent sicher auch mit uns zu tun», sagt YB-Trainer Gerardo Seoane.

Die Berner waren lange nicht so chancenlos gegen den FCB wie gestern. Und dementsprechend deutlich wurden die Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff.

Sportchef Christoph Spycher sagte, dass die Leistung schlicht nicht gut genug gewesen sei, «das war nicht YB-like». Das Team habe seine Power nicht auf den Platz gebracht. Der Fehler sei sicher nicht in der Aufstellung oder im Spielsystem zu suchen. «Es ging heute um elementare Dinge», sagte Spycher.

Viel aufzuarbeiten

Ähnlich deutlich wurde auch Seoane. Nachdem sein Team in den letzten vier Liga-Spielen jeweils drei Gegentore kassiert hatte - gegen Servette (0:3), St. Gallen (4:3), Sion (4:3) jetzt eben Basel -, sprach der Trainer von der Entwicklung seiner Spieler, die eben Zeit brauche. Und natürlich vom Ausfall Fabian Lustenbergers, der laut Spycher «nicht zu ersetzen» ist.

Trotz Umbruch im Sommer und trotz einigen Ausfällen: So harm- und ideenlos hat man den Meister der letzten beiden Jahre schon länger nicht mehr gesehen. In Bern gibt es darum «viel aufzuarbeiten», sagt Seoane.

Die Verfolger der Young Boys, also in erster Linie der FCB und der FC St. Gallen, dürften sich jedoch über die aktuelle Formkrise der Berner freuen. (tip)

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