Presseschau

Blick vom 28.09.2020

«Wir können das nicht akzeptieren»

Ciriaco Sforza greift nach Basler Pleite Schiri an

VAR-Wirrwarr in Genf! Beim Tor von Stocker greift der Video-Schiri ein, beim Handspiel von Albian Hajdari nicht. Nicht die einzigen Szenen, die hinterher zu reden geben.

STEFAN KREIS

Fabian Frei kocht! Erst stellt er Schiedsrichter Piccolo noch auf dem Rasen zur Rede, dann knöpft er sich den vierten Offiziellen vor, spielt jene Szene nach, die zum Penalty für Servette führt. Das Handspiel von FCB-Innenverteidiger Albian Hajdari (17).

«Wo soll er mit der Hand hin? Soll er sie in die Hosentasche stecken», fragt Coach Ciriaco Sforza. Nur um anzufügen, dass man die Entscheidung des Schiris «nicht akzeptieren» könne. «Ich kann verlieren, aber nur wenn man fair verliert.» Das sei heute nicht der Fall gewesen.

«Der Video-Schiedsrichter hätte bei dieser Szene zwingend zum Einsatz kommen müssen. Warum nehmen wir uns diese Zeit nicht?», fragt Sforza. Schiri Piccolo aber zögert keine Sekunde, zeigt auf den Punkt. Ein umstrittener Entscheid.

Tor von Stocker aberkannt

In der ersten Halbzeit kommt der VAR hingegen zum Einsatz. FCB-Captain Valentin Stocker trifft zur Führung, Piccolo gibt den Treffer, lässt sich danach aber umstimmen, schaut sich die Szene noch einmal an, sieht ein Foul von Zhegrova, gibt – Minuten nach Stockers Treffer – Freistoss für Servette. Und das zu Recht.

Für Sforza gehts drum, dass nicht mit denselben Ellen gemessen werde. «Es ist einfach komisch, wenn bei unserem Tor fünf Minuten für eine Entscheidung gebraucht werden, beim Penalty aber sofort entschieden wird.»

Fabian Frei ergänzt, dass es noch eine weitere Ungerechtigkeit gegeben habe. «Cespedes hätte nach einem taktischen Foul mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen», sagt der Thurgauer. Der Schiri aber lässt Gnade vor Recht walten, stellt dafür mit Jasper Van der Werff einen Basler vom Feld.

Zu Recht, weil der Ostschweizer die Notbremse zieht und eine klare Torchance vereitelt. Zuvor hatte Aussenverteidiger Andrea Padula einen katastrophalen Fehlpass gespielt, weswegen die Basler sich nach der Pleite auch an der eigenen Nase nehmen müssen.

In Unterzahl geht bei den Bebbi nach vorne nicht mehr viel, 22:4 Schüsse notieren die Statistiker am Ende, hätten Kone und Co. im Abschluss nicht gesündigt, das Spiel wäre schon früher zugunsten von Servette entschieden gewesen.

Und die Schiedsrichter-Diskussionen hätten sich nach dem Spiel wohl erübrigt.

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