Presseschau

Basler Zeitung vom 02.04.2024

Avdullahu bietet Stoff für das perfekte Drehbuch

Der FCB-Mittelfeldakteur erzielt beim 2:2 gegen den FC Zürich sein erstes Tor in der höchsten Schweizer Spielklasse. Doch sein Auftritt hat auch einen Makel.

Linus Schauffert, Dominic Willimann

Marwin Hitz: 4
Drei Minuten sind gespielt, da er von Krasniqi warmgeschossen wird. Danach aber bietet sich ihm kaum mehr eine Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Bei beiden Gegentoren ist er ohne Abwehrchance. Hat Glück, dass Katic vor dem leeren Tor vergibt, nachdem der FCB-Goalie einen Schuss von Okita nach vorne abprallen lässt.

Kevin Rüegg: 3,5
Die letzte Viertelstunde verfolgt er von der Ersatzbank aus. Zuvor hat Rüegg offensiv eine Aktion, in der er es einfach einmal aus der Distanz versucht. Defensiv zuweilen mit Mühe – auch, weil ihm die Spielpraxis fehlt. Letztmals in der Startelf stand der 25-Jährige am Nikolaustag in Lugano.

Fabian Frei: 5
In Spiel eins nach Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung bis im Sommer 2025 zeigt der FCB-Rekordspieler eine gute Partie. Ist der Chef in der Innenverteidigung und steht immer richtig, wenn es brenzlig wird.

Renato Veiga: 3
Nach 19 Minuten ist der Arbeitstag des Portugiesen bereits zu Ende. Er muss verletzt raus, passiert ist es ohne gegnerische Einwirkung. Es ist nicht der Abend des U-21-Nationalspielers, da er bereits den ersten FCZ-Eckball, auf den unmittelbar darauf der zweite, der zum 1:0 führt, folgt, leichtfertig verschuldet. Statt den Ball einfach schnörkellos wegzuhauen, will er zu viel, und das Spielobjekt rollt über die Grundlinie.

Dominik Schmid: 4
Er ist der Grund, weshalb der Gast aus Zürich kurz vor Schluss keinen Penalty zugesprochen bekommt. In der Aktion, die zum Elfmeter führt, wird er von Rohners Ellbogen getroffen. Das ist zweifelsohne ein Foul. Zuvor wirkt der Kaiseraugster bemüht, doch gut ist sein Auftritt nicht. Auch nicht, weil er vor dem 2:2 den Ball unglücklich zu Torschütze Conde blockt.

Taulant Xhaka: 3,5
Er gibt den Sechser im Basler 4-1-4-1-System. Da ist seine Aufgabe vor allem, den Raum zwischen Abwehr und Zentrum zu beackern und die Zürcher vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Doch die fehlende Spielpraxis lässt sich nicht wegkaschieren. Wenig Licht und mehr Schatten beim Routinier, der in seinem 300. Super-League-Spiel erstmals seit Anfang Dezember wieder 90 Minuten durchspielt.

Anton Kade: 4,5
Seit Anfang Dezember ist dem Deutschen kein Tor mehr gelungen. Nun lässt er gegen den FCZ Liga-Saisontreffer Nummer 3 folgen. Nach Vorarbeit von Barry geht er gegen Dante ins 1-gegen-1-Duell, setzt sich durch und schliesst zum 2:1 ab. Eine starke Einzelleistung. Es ist gleichzeitig seine beste Aktion der Partie.

Dion Kacuri: 4,5
Der 20-Jährige spielt zum zweiten Mal im rotblauen Dress über die gesamte Distanz. Macht seine Sache in der vorderen Viererkette gut, ist immer anspielbar und viel unterwegs.

Leon Avdullahu: 5
Wenn schon das erste Super-League-Tor, dann ein sehenswertes. Das wird sich Avdullahu gesagt haben, als er nach 27 Minuten per Hacke von Barry bedient wird und dann den Ball wunderschön ins rechte hohe Toreck schlenzt. 1:1! Besser hätte das Drehbuch für die Liga-Torpremiere für den 20-Jährigen kaum sein können. Die Chance auf das nächste Liga-Tor bietet sich dem Solothurner frühestens am Samstag auf der Pontaise: Wegen einer Gelbsperre fehlt er dem FCB am Dienstag in Lugano.

Benjamin Kololli: 3
Gegen seinen früheren Arbeitgeber tut sich der Romand unglaublich schwer. Gewinnt gegen Gegenspieler Kamberi gefühlt keinen Zweikampf und bleibt zur Pause in der Garderobe. Wird durch Beney ersetzt.

Thierno Barry: 5
Zu Beginn der Partie will beim FCB offensiv wenig gelingen. Wenn einer in Rotblau auf den Kasten von Yanick Brecher schiesst, dann der Franzose. Doch seine Versuche sind harmlos. Besser macht er es vor dem 1:1 und dem 2:1: Beide Male zeichnet sich der Stürmer als Assistgeber aus. Das sind aber nicht seine einzigen guten Aktionen in diesem Klassiker. Sehr agil und mannschaftsdienlich. Wenig schlau ist hingegen sein Foulspiel in der 80. Minute, das zur Folge hat, dass er am Dienstag in Lugano nicht mittun darf.

Finn Van Breemen: 4
Der Niederländer kommt bereits in der 19. Minute für den verletzten Veiga. Hat eine heikle Szene zu überstehen, als er ein weites Zuspiel falsch einschätzt (26.). Passiert ist aber nichts, und danach wirkt er sicherer.

Roméo Beney: 4
Der Flügelspieler darf für die zweiten 45 Minuten anstelle von Kololli auf den Joggeli-Rasen. Dass er den Eckball, der zum 2:2 führt, verschuldet, ist nichts mehr als eine Randnotiz wert. Ein lautes Raunen geht hingegen durch den St.-Jakob-Park, als sein Abschluss im Aussennetz landet (63.).

Nicolas Vouilloz: 4
Der gelernte Innenverteidiger wird wie gewohnt als Aussenverteidiger eingewechselt. Genügend ist seine Schlussviertelstunde, mehr nicht.

Jean-Kévin Augustin: 3,5
Auch der Franzose soll dem FCB im Endspurt neue Impulse verleihen. Doch er ist weit weg von seinen besten Tagen.

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