Presseschau

Basler Zeitung vom 10.07.2024

FCB-Trainingsplatz wird zur Japankäfer-Falle

Die erste Mannschaft des FC Basel trainiert in der Brüglinger Ebene neu auf «Lockflächen», die bewässert werden dürfen.

Dominic Willimann

Am 21. Juli startet der FC Basel bei Lausanne-Sport in die Super-League-Saison. Seit letzter Woche spielt auch ein Insekt in der rotblauen Vorbereitungsphase eine tragende Rolle: der Popillia Japonica, der Japankäfer.

Wegen des Schädlings hat FCB-Sportchef Daniel Stucki in den vergangenen Tagen mit Bund und Kanton zahlreiche Gespräche geführt, denn der FC Basel war das erste Opfer des Japankäfers. Dieser vermehrt sich im Norden der Schweiz und kann massive Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, öffentlichen Grünflächen und in Hausgärten verursachen. Deshalb musste eines der beiden FCB-Trainingsfelder entlang des Kilometer-Wegleins auf den Sportanlagen St. Jakob letzte Woche abgetragen werden.

Inzwischen ist klar, dass die erste Mannschaft des FCB auch nicht mehr auf der nebenan liegenden Fläche, dem Feld 19, trainieren darf. Sondern ihre Übungseinheiten «bis auf weiteres» auf zwei Fussballfeldern des Nachwuchs-Campus abhält. Das schreibt der Kanton Basel-Landschaft am Dienstag in einem Communiqué.

Massnahmen im Herbst
Auf diesen beiden Feldern kommt eine Sonderregelung zum Tragen, die das Bewässerungsverbot in diesem Gebiet nichtig macht. In der kantonalen Allgemeinverfügung zur Bekämpfung des Japankäfers heisst es unter Ziffer II, wenn es um das Bewässern geht: «Ausgenommen davon ist eine Fläche, welche ganz bewusst bewässert wird. Auf diese Weise werden die Käfer gezielt zu dieser Fläche gelockt und können im Herbst mit mehrmaliger Bodenbearbeitung bekämpft werden.»

Das heisst nichts anderes, als dass unter strengen Auflagen die beiden Felder auf dem Nachwuchs-Campus bewässert werden dürfen und somit als «Lockfläche» dienen. Die Käfer sollen dort einen günstigen Ort für die Eiablage vorfinden.

Der FCB darf nun auf dieser «Lockfläche» trainieren, was einen geregelten Trainingsbetrieb garantiert. Im Herbst schliesslich werden diese beiden Plätze «mittels einer Kombination von Massnahmen intensiv bearbeitet werden müssen», um dem Käfer den Garaus zu machen.

Die Verlegung des Trainingsorts ein paar Meter weiter in Richtung Grün 80 stuft FCB-Trainer Fabio Celestini nicht als schlimm ein. «Solange wir auf dem FCB-Campus trainieren können, sind wir in einer vertrauten Umgebung.» Was allerdings neu ist: Die Trainings von Frei, Xhaka, Barry und Co. auf dem Nachwuchs-Campus sind nicht mehr öffentlich. Die Schädlingsbekämpfungsauflagen rund um den Trainingsplatz sind streng, es sollen sich nur so viele Menschen wie nötig dort aufhalten.

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